Lastfreies Leuchten

Saarlouis · Otto Piene bildete mit Günther Uecker und Heinz Mack das Kern-Trio der Künstler-Bewegung ZERO. Der Kunsthandel entdeckt diese Gruppe aus den 60ern gerade wieder. Uecker und Mack hat der Saarlouiser Galerist Michael Palz schon gezeigt, am Sonntag folgt der Farblicht-Zauberer Otto Piene.

 Galerist Palz mit Pienes Leuchtkraft der 70er (rechts) und den letzten Lebensjahren. Foto: Thomas Seeber

Galerist Palz mit Pienes Leuchtkraft der 70er (rechts) und den letzten Lebensjahren. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Die Künstlergruppe ZERO, die von 1957 bis 1966 existierte, erlebt derzeit im Kunsthandel eine Neubewertung, die sich in kräftig gestiegenen Auktionspreisen bemerkbar macht. Das gilt für das Gründungstrio dieser Düsseldorfer Gruppe, Heinz Mack, Günther Uecker und Otto Piene , gleichermaßen. Uecker und Mack hat der Saarlouiser Galerist Michael Palz bereits ausgestellt. Nun, ab Sonntag, 13. September, kommt auch Otto Piene (1928 bis 1914) hinzu.

ZERO hat sich weniger als fest umrissene Gruppe denn als eine Bewegung verstanden, die neu, also bei Null anfangend, auf die Welt schaute und das Gesehene lastfrei in Kunst spiegelte. Licht spielte für die Gruppe immer eine große Rolle. Pienes Bilder sind heute weltweit in großen Museen vertreten.

Die jetzt in Saarlouis zu sehenden Werke stammen zum Teil aus der Ausstellung "Rainbow" im Iran, die Piene noch selbst konzipiert hatte.

Leuchtkraft, Farbe, Form, Feuer, bestimmen auch die Bilder aus den 70er Jahren und aus den letzten Lebensjahren von Piene. Bei Palz zu sehen sind 30 Grafiken aus diesen beiden Phasen: Serigraphien zumeist, und Unikate wie etwa Gouachen. Dabei verdichtete Piene in den 2010er-Jahren die Farben, konzentrierte sie und gab ihnen Tiefe, wo in den 70ern eher die Fläche dominierte. Neuere Arbeiten sind zum Beispiel eine Art vulkanische Feuerbälle in verschiedenen Farben. Leuchtkraft der Farbe pur schuf Piene mit Serigrafien in den 70ern.

Bei Palz fallen dazu vor allem zwei großformatige Arbeiten auf. Die eine spielt mit ihrem Neonorange und Blau fast kabarettistisch mit der damals aktuellen Pop Art.

Vernissage ist am Sonntag, 13. September, 11 bis 13 Uhr. Es spricht die Kunsthistorikerin Monika Bugs. An diesem Tag ist auch von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Sonst: dienstags bis freitags von 10 bis 12.30 Uhr; 14 bis 18 Uhr; samstags von 10 bis 13.30 Uhr. Lisdorfer Straße 9, Saarlouis . Bis 10. Oktober.

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