Avantgarde-Künstler Otto Piene gestorben

Berlin · Der Künstler Otto Piene, einer der großen Avantgardisten der deutschen Nachkriegskunst, ist am Donnerstag in Berlin im Alter von 86 Jahren gestorben. Piene hatte erst einen Tag zuvor eine Ausstellung mit seinen Licht- und Feuerbildern in der Neuen Nationalgalerie eröffnet.

Charakteristisch für Piene waren Rauchgemälde, Feuerbilder und Lichtinstallationen. Piene hatte mit Heinz Mack 1957 in Düsseldorf die Avantgarde-Gruppe "Zero" gebildet, die einen Neuanfang der zeitgenössischen Kunst wollte; Deutschland betrat nach dem Krieg durch "Zero" wieder das internationale Parkett der Kunst. Piene ging Mitte der 70er Jahre in die USA, wo er 20 Jahre ein Medienlabor für künstlerisch-optische Experimente leitete.

Der Berliner Kurator Joachim Jäger hat Piene bei der Ausstellungseröffnung einen "der großen Kunsterneuerer" genannt. Pienes Kunst erinnere an die Aufbruchzeit der 1960er und 1970er Jahre, an die Hoffnungen der Generation Pienes. "Eine Generation, die sich von der Malerei verabschiedet hat, um andere Dinge zu tun, um andere Felder in der Kunst zu öffnen."

Trotz Pienes Tod soll dessen Himmels-Performance mit aufblasbaren Plastikskulpturen auf dem Dach der Nationalgalerie an diesem Samstag stattfinden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort