Der Landkreis soll sich feiern

Saarlouis · 1816 entstand der Landkreis Saarlouis unter preußischer Herrschaft. Dieses 200-jährige Jubiläum wird im Jahresverlauf mit 200 Veranstaltungen gefeiert. Maßgeblich beteiligt an Koordination und Organisation des Mammutprogramms ist Kolja Koglin, 29, vom Kreis-Tourismus. Für die SZ sprach Mitarbeiter Johannes A. Bodwing mit Koglin.

 Fest-Organisator Kolja Koglin mit dem Logo des Landkreis-Jubiläums. Foto: Lara Kühn/pdl

Fest-Organisator Kolja Koglin mit dem Logo des Landkreis-Jubiläums. Foto: Lara Kühn/pdl

Foto: Lara Kühn/pdl

Herr Koglin, der Landkreis Saarlouis feiert in diesem Jahr sein 200-jähriges Bestehen. Wie liefen die Vorbereitungen zum 200 Veranstaltungen starken Jubiläumsprogramm?

Koglin: In die Planung eingestiegen bin ich Mitte Mai 2015, aber das ging schon vor meiner Zeit los. Deshalb war von Beginn an klar, dass man ein Festjahr mit 200 Veranstaltungen machen wird. Dabei soll die Bandbreite des Landkreises aufgezeigt werden, von Kultur über Sport, von Kunstausstellungen bis zu Schulen und Vereinen. Es geht auch darum, die 13 Städte und Gemeinden zu präsentieren.

Man kennt Sie vor allem als vielseitigen Musiker, beispielsweise bei "Fourtissimo" und "Dreierpasch". Welchen Hintergrund haben Sie für die Aufgabe als Ansprechpartner und Organisator des Jubiläumsjahres?

Koglin: Als Musiker habe ich bereits zahlreiche Veranstaltungen organisiert. Diesen Erfahrungsschatz habe ich mit genutzt, aber auch mein Studium als Geograf. Die Idee, ein Festjahr mit 200 Veranstaltungen zu kreieren, stammt ja von Landrat Lauer, darauf war dann aufzubauen. Und es gibt auch ein Lenkungsteam mit zehn Leuten. Darin sind zahlreiche Ämter vertreten und der Landrat, außerdem gibt es eine Reihe von Arbeitsgruppen, die mitmachen.

Wie hat man die Veranstaltungen für 2016 ausgesucht?

Koglin: Wir haben knapp 400 Veranstaltungen gemeldet bekommen, und dann war die Frage, wen nehmen wir eigentlich mit an Bord? Das Kriterium war, Veranstaltungen zu berücksichtigen, wo der Landkreis Veranstalter ist, Co-Veranstalter oder die er mitfinanziert.

Viele der Veranstaltungen finden bereits alljährlich statt, wie die Neujahrs-Gala der Stadt Saarlouis am 1. Januar. Was wurde darüber hinaus speziell für das 200-Jahr-Jubiläum aufgelegt?

Koglin: Es gibt übers Jahr verteilt zwölf Premiumtermine. Dazu gehört beispielsweise eine Europa-Matinee am 22. Mai mit Konzertpicknick im Margaretenhof in Berus. Vor allem aber der offizielle Festakt am 15. Juli im Theater am Ring, das große Kreisfest am 16./17. und der Festumzug am 17. Juli. Das wird dann der Höhepunkt sein.

Wie kann man sich dieses Kreisfest und den Festumzug im Sommer vorstellen?

Koglin: Der Festumzug wird etwa zwei Kilometer lang und von der Saint Nazairer Allee durch die Holtzendorffer Straße zum Zentrum von Saarlouis ziehen. Dabei werden auch etwa 17 historische Motive dargestellt. Um die drei Stunden sind dafür vorgesehen. Der Festzug endet am Landratsamt, wo es mit einem geselligen Beisammensein weitergeht. Das ist ein Mammutprojekt und definitiv die größte Herausforderung. Deshalb greifen wir auf einen Profi wie Hans Werner Strauß zurück, der seine Erfahrungen bei Karo-Blau-Gold einbringt. Das Kreisfest ist als lockere Gartenparty im Schatzgarten des Landratsamtes angelegt. Mit Bühnenprogramm, Sitzgelegenheiten sowie Ständen auch in angrenzenden Straßen.

Als letzter Veranstaltungstag steht der 29. Dezember im Programm, mit dem Ende der Spendenaktion "Kleiner Beitrag, große Hilfe"?

Koglin: Ja, aber eine Art großes Finale gibt es schon vom 14. bis 16. Oktober beim Drachen-, Fallschirm- und Ballon-Festival auf dem Flugplatz Düren . In diesem Rahmen werden am 16. Oktober der Käsekuchen-König oder die Königin ermittelt. Vorentscheide dazu finden auf kommunaler Ebene statt.

Und wo findet man nun Informationen zum Jubiläumsprogramm 2016?

Koglin: Das wird bekannt gemacht über Nachrichtenblätter und Presse. Außerdem ist eine Internetseite freigeschaltet unter www.200jahre-kreis-saarlouis.de .

Meinung:
Rundes Jubiläum, runde Sache

Von SZ-RedakteurMathias Winters

Warum eigentlich nicht? Warum das nach allen Kriterien eindeutig runde Jubiläum 200 Jahre nicht ordentlich feiern? Warum den runden Geburtstag dieses weitgehend unbekannten Wesens Landkreis nicht dazu nutzen, mehr davon bekannt zu machen, den Kreis sowie wen und was so dazugehören zu präsentieren?

Nein, natürlich wurden nicht 200 Termine neu erfunden für das Jubiläumsjahr. Aber die Idee ist einfach zu verlockend, die Jahreszahl mal Veranstaltungen zu nehmen, um auf ein ansehnliches Produkt zu kommen. Rundes Jubiläum, runde Sache? Warum soll es das eigentlich nicht werden?

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