Das Saarlouiser Rathaus macht jetzt seinen eigenen Strom

Saarlouis · Kurz vor Ostern ist das Saarlouiser Rathaus ans eigene Netz gegangen. Auf dem Dach des Gebäudeteils in der Adlerstraße wurde eine Photovoltaikanlage (PV) installiert.

Rund 40 000 Kilowattstunden produziert die Anlage pro Jahr - dasentspricht etwa einem Fünftel des jährlichen Verbrauches im Rathaus, wie die Verwaltung mitteilte."Mit der neuen PV-Anlage haben wir eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Maßnahme realisiert, die dazu beiträgt, dass die Energieversorgung im Rathaus weitgehend regenerativ erfolgt", sagt Beigeordneter Günter Melchior. Der hohe Eigenverbrauch ermögliche es, dass die Anlage wirtschaftlich darstellbar sei.

63 000 Euro hat die Anlage für sauberen Strom gekostet, der städtische Haushalt wurde damit aber nicht belastet: "Geplant und errichtet wurde sie von den Stadtwerken", erklärt Markus Malter, Vertriebsleiter der Stadtwerke. "Die Stadt wiederum pachtet die Anlage und bleibt dank Stromkosteneinsparungen am Ende im Plus."

Von Seiten der Stadtwerke wird nun auch ein Monitoring der Anlage betrieben. "Wir betrachten, wie sich Erzeugung im Verhältnis zum Verbrauch entwickelt und können dann abschätzen, ob die Anlage richtig dimensioniert ist", sagt Ralf Levacher, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke. Mit einem Energiemanagementsystem (EMS) werden laufende Prozesse überwacht. Energie- und Wasserverbrauch sind damit stets im Blick, sodass bei Unregelmäßigkeiten und zu hohem Verbrauch schnell reagiert werden kann. Denn: "Energieeffiziente Lösungen einzuführen, ohne sie zu überprüfen, macht keinen Sinn, weil der Verbrauch mit der Zeit meistens wieder steigt", erklärt Levacher.

Die Kita Neuforweiler ist bereits Teil des EMS, auch das Theater am Ring und weitere öffentliche Gebäude sollen folgen. "Das Theater wird meistens genutzt, wenn es dunkel ist", sagt der Stadtwerke-Chef. "Aufgrund der Ergebnisse, die wir in Forschungsvorhaben gesammelt haben, werden wir im Theater am Ring ein innovatives Lastmanagement aufbauen." Das bedeutet: Tagsüber soll Strom erzeugt und gespeichert werden, der dann in den Abendstunden zur Verfügung gestellt werden kann. Auch die Batterien, die zur Notstromversorgung in Betrieb sind, könnten dann möglicherweise mitgenutzt werden.

"PV-Anlage und EMS sind ein Teil der Maßnahmen auf dem Weg zur Null-Emissionsstadt", erläutert der Klimaschutzmanager der Kreisstadt Saarlouis Horst Rupp. Auch der stete Ausbau des E-Mobil-Anteils am städtischen Fuhrpark gehöre dazu ebenso wie die Einrichtung von E-Mobil-Ladestationen durch die Stadtwerke oder die Umstellung von Straßenbeleuchtung auf energieeffiziente LEDs - rund 2000 LEDs leuchten bereits im Stadtgebiet.

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