Eiserne Hochzeit Aus Freundschaft wurde tiefe Liebe
Roden · Johann und Maria Louia aus Saarlouis haben sich vor 65 Jahren das Ja-Wort gegeben.
Johann Louia aus Berus und Maria Both aus Lisdorf waren noch sehr jung, als sie sich kennengelernt haben. „Wir sind uns im Jahr 1945, gerade als der Krieg zu Ende war, beim Ami-Umzug zum ersten Mal begegnet“, erinnert sich Johann Louia. Er war gerade mal 15 Jahre alt, hatte aber schon damals ein Auge auf die ein Jahr ältere Maria geworfen. Eine Liebesbeziehung, erklärt er, hatten die beiden damals nicht, waren eher wie gute Freunde. „Wenn wir uns gesehen haben, dann waren wir die ganze Zeit über zusammen“, erinnert er sich.
Für immer Zusammensein, das wollte er mit seiner Maria, als er ihr im Jahr 1952 den Antrag machte. „Schätzchen, willst du mich heiraten?“, hat er gefragt, und sie damit glücklich gemacht. Das Glück komplettierten die beiden Kinder. Sohn Hans-Josef wurde im Jahr 1953, Tochter Christel ein Jahr später geboren. „Eigentlich wollte ich nur ein Kind, aber meine Frau wollte unbedingt noch ein Mädchen, da habe ich mich angestrengt“, scherzt Johann Louia.
Er selbst hat noch 13 Geschwister, als jüngstes Kind ist er inzwischen der einzige Überlebende der Geschwisterschar. Sein Brot hat Johann Louia im Bergbau in Merlebach in Frankreich und später auf der Völklinger Hütte verdient. Wann immer er konnte, hat er gearbeitet. „Auch wenn er krank war, ist er zur Arbeit, um sich die Prämien nicht entgehen zu lassen“, erzählt seine Tochter Christel Heintz. Dafür gab es Spielsachen, später auch gemeinsame Urlaubsreisen. „Wir sind nach Italien, in die Schweiz, aber auch zum Mittersheimer Weiher gefahren, gerade so, wie Geld da war“, erzählt der Ehejubilar. Seine Frau, erklärt er, musste nicht arbeiten, Haushalt und zwei Kinder waren Aufgabe genug.
Den 65. Hochzeitstag wird das Paar, das bereits im Jahr 1954 in der Elbestraße in Roden seine Heimat gefunden hat, mit den Kindern, drei Enkeln und vier Urenkeln feiern. Seit einigen Monaten geht es Maria Louia nach einer Operation nicht so gut, hier kümmert sich ihr Mann liebevoll um sie. „Ich muss immer ein bisschen auf sie aufpassen“, sagt er. Denn er will, auch wenn er selbst nicht ganz gesund ist, noch ein paar schöne Jahre mit seiner großen Liebe genießen. Gefeiert wird mit der gesamten Familie und guten Freunden am Sonntag, 24. September, jenem Tag, an dem sich das Paar, er im Anzug, sie im weißen Kleid, das Ja-Wort gab.
