Kaum Interesse an Gemeindeentwicklung

Nalbach · Gerade mal eine Handvoll Personen nutzte am Dienstag die Möglichkeit, sich über die künftige Entwicklung der Gemeinde Nalbach zu informieren. Dabei stellte ein Planungsbüro den Entwurf des neuen Flächennutzungsplanes vor.

Zugegeben, 17 Uhr ist für arbeitende Menschen ein arg früher Termin. Dennoch haben am Dienstag viele Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Nalbach eine Chance versäumt, sich mit Ideen und Kritik an der künftigen Entwicklung ihrer Kommune zu beteiligen. Nur eine Handvoll Personen war anwesend, als das Planungsbüro Argus-Concept im Sitzungszimmer der Litermonthalle den Entwurf des neuen Flächennutzungsplanes vorstellte. Zugegen waren fast ausschließlich Ortsvorsteher und aktive Bürger .

Der noch gültige Plan für die Gemeinde Nalbach hätte nächstes Jahr 30. Geburtstag. Aber ein Flächennutzungsplan sollte alle zehn bis 15 Jahre überarbeitet werden, um gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden und den gesellschaftlichen Entwicklungen. Wichtige Einflüsse für den jetzigen Planentwurf ergeben sich aus dem Landesentwicklungsplan mit den Teilabschnitten "Umwelt" sowie "Siedlung". Außerdem durch die Ausweisung von Vorranggebieten für Windenergie.

Der neue Entwurfsplan soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein, erklärte Argus-Concept. Danach könnte er in die Genehmigungsphase gehen. Die naturnahe Gestaltung der Gemeinde zieht ich wie ein roter Faden durch die Planung.

Das gilt beispielsweise für die Primsaue. Dort liegt eine Vielzahl von Weihern, die aus ökologischer Sicht als zu klein gelten. Möglich wäre es, diese zu größeren Gewässern zusammenzufassen. Aber auch grüne Siedlungsbereiche sind angedacht. So im Wohngebiet Am Zimmerbach, wo eine Regenrückhaltung erfolgen soll.

"Nalbach hat ein unwahrscheinliches Potenzial durch seine verkehrsgünstige Lage", sagte Bürgermeister Peter Lehnert . Das wolle man nutzen beim grünen Gewerbegebiet Primsaue II. Dieses ist westlich der Saarwellinger Straße geplant. Von begrünten Fassaden und Dächern war dazu die Rede, von Teichen und Lärmschutz. "Wir wollen auch die Anwohner mit einbinden", denn die seien bereits durch hohes Verkehrsaufkommen belastet.

Als wichtigen Aspekt der Planung nannte Lehnert die Attraktivität der Gemeinde für ältere Menschen. Die gelte es zu bewahren. "Wer jetzt nicht im eigenen Ort einkauft, darf sich nicht wundern, wenn später keine Geschäfte mehr da sind". Deshalb habe man alle Ortszentren der Gemeinde aufgewertet. Nach der Kirmes gehe es auch mit der Neugestaltung des Hubertusplatzes in Nalbach los.

Die Gemeinde wachse weiterhin, deshalb brauche man zusätzlichen Wohnraum. Bis 2030 wären das 252 Wohnungen mit einem Flächenbedarf von rund acht Hektar.

Ein Großteil könne durch Baulücken abgedeckt werden. "Das sind jetzt nur Ideen, es gibt keine festen Beschlüsse", versicherte Lehnert zum aktuellen Stand. "Der Flächennutzungsplan liegt bei uns aus", jeder Einwohner der Gemeinde könne den nach Terminabsprache im Rathaus einsehen und Anregungen beisteuern.

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