Vom Pavillon zur "Groß-Schule""Die Unterstützung der Eltern war toll"

Lebach. Mit einem großen Schulfest will die Nikolaus-Groß-Schule in Lebach ihren 30. Geburtstag feiern. Das Bistum Trier, in dessen Trägerschaft sich die Schule befindet, richtete vor drei Jahrzehnten eine private Grund- und Hauptschule ein. In den ausgedienten Pavillons des Kepler und Geschwister-Scholl-Gymnasiums wurden die ersten Klassen unterrichtet

 Von der Bistumsschule zur weltoffenen Bildungsinstitution: die Nikolaus-Groß-Schule. Fotos: SZ

Von der Bistumsschule zur weltoffenen Bildungsinstitution: die Nikolaus-Groß-Schule. Fotos: SZ

Lebach. Mit einem großen Schulfest will die Nikolaus-Groß-Schule in Lebach ihren 30. Geburtstag feiern. Das Bistum Trier, in dessen Trägerschaft sich die Schule befindet, richtete vor drei Jahrzehnten eine private Grund- und Hauptschule ein. In den ausgedienten Pavillons des Kepler und Geschwister-Scholl-Gymnasiums wurden die ersten Klassen unterrichtet. Die Grundschule begann mit einer ersten Klasse, die Hauptschule mit zwei fünften Klassen (insgesamt 86 Schüler). Die ersten Jahre standen ganz im Zeichen des Aufbaus, erklären der jetzige Rektor Bernhard Britz und sein Stellvertreter Franz-Josef Meiser. "Kollege Meiser ist das Urgestein an unserer Schule", erzählt Britz, denn der Mathe- und Biolehrer ist "ein Lehrer der ersten Stunde".Ausbau in Eigenregie In dem jetzigen Schulgebäude war früher das Internat untergebracht, nach und nach konnte die "Bistumsschule", wie sie allgemein in Lebach genannt wurde, die Räume beziehen. 1981/82 begann eine Phase des "Schulausbaus in eigener Regie". Eltern und Schüler halfen mit, auch der Träger investierte in den Innenausbau. Mitte der 80er Jahre erhielten die Funktionsräume ihre erste Grundausstattung: Arbeitslehre-, Physik-, Chemie-, Biologie-, Keramik- und Zeichensaal wurden eingerichtet, ein Fotolabor und Computerraum installiert. Ein Meilenstein in der Schulgeschichte war die Einführung des 10. Schuljahres. Die Schüler konnten somit ihren mittleren Bildungsabschluss erwerben. Die Schule wurde später Sekundarschule und verfügt mittlerweile über einen erweiterten Realschulbereich. "Das Bistum hat aber immer Wert darauf gelegt, dass der Verbund mit der Grundschule aufrechterhalten bleibt." Rektor Britz ist auch stolz darauf, dass seit 1992 unter der Trägerschaft des Förderverein eine freiwillige Ganztagsschule für die Grundschule errichtet werden konnte. Im vergangenen Schuljahr wurde diese freiwillige Ganztagsschule ausgeweitet auf die Klassen fünf bis zehn. Diese nutzen die Räume der ehemaligen Aula im Schulgelände mit, die zu einem Bistro für drei Schulen umgebaut wurde. Vor einem Jahr wurde auch ein Gottesdienstraum eingerichtet, der auch als Ort der Besinnung genutzt werden kann. Sieger bei Jugend forschtStolz ist die Schule auch auf ihre Sieger im Wettbewerb Jugend forscht. In den 90er Jahren kam ein Bundessieger aus Lebach, und die Schule war landesweit beste Schule bei diesem Wettbewerb. Die Schüler wirken das ganze Jahr über an verschiedenen Projekten mit. Sie machten und machen sich für Projekte in Indien oder für die Kinderhilfe Chillan stark. Seit Jahren besteht auch im Schulsport eine Kooperation mit der benachbarten Blinden- und Gehörlosenschule. "Vom gemeinsamen Sportunterricht profitieren alle."Im Jahr 1989 wurde die Schule auf den Namen Nikolaus Groß getauft. Er wurde als Namensgeber ausgewählt, weil "er sich als Arbeiter, Familienvater, Glaubenszeuge und Bekenner, als lebendiges Vorbild und Hoffnungsträger" hervorgetan hatte. Schulleiter Bernhard Britz zieht kurz Bilanz: Vor 30 Jahren begann alles in Containern. Heute stehen wieder solche Behelfsunterkünfte auf dem Schulgelände, denn die Schule platzt wegen der Zweizügigkeit aus den Nähten. "Konkrete Pläne für neue Räume sind aber in Arbeit." Herr Meiser, wie haben Sie die Anfänge der Schule im Jahr 1978 erlebt?Franz-Josef Meiser: Es war anfangs sehr schwierig. Wir waren noch in den mehr als renovierungsbedürftigen Pavillons untergebracht, mit geliehenen Tafeln, keine Medien, zusammengestückeltem Mobilar. Das Arbeitspensum in den ersten Jahren war riesig. Jeder musste sich um alles kümmern, wir waren fünf Lehrkräfte, zwei davon mit einer halben Stelle. Warum haben Sie sich an der Schule beworben?Meiser: Ich hatte mich auch in Wiebelskirchen an der Maximilian-Kolbe-Schule beworben, das Bistum bot mir aber eine Stelle in Lebach an. So ein Neubeginn ist auch eine große Herausforderung. Nur wenige Lehrer haben die Möglichkeit, von Anfang an dabei zu sein. Ich konnte viele Ideen einbringen, die heute noch in der Schule zu erkennen sind. Was waren Meilensteine in Ihrer 30-jährigen Lehrtätigkeit?Meiser: Der erste Jahrgang war für mich so ein Meilenstein. Mit den damaligen Schülern habe ich bis heute noch Kontakt, im September ist unser nächstes Treffen. Schön ist es für mich auch zu sehen, dass viele Ehemalige ihre Kinder wieder bei uns anmelden. Ganz toll fand und finde ich auch die Unterstützung der Eltern, vor allem in den ersten Jahren. Dank deren Hilfe ist die Schule auch groß geworden, aber auch wir Lehrer haben unseren Beitrag geleistet.

 Am Samstag wird an der Nikolaus-Groß-Schule wieder gefeiert, wie vor 30 Jahren bei der Einsegnung.

Am Samstag wird an der Nikolaus-Groß-Schule wieder gefeiert, wie vor 30 Jahren bei der Einsegnung.

 Mann der ersten Stunde: Franz-Josef Meiser.

Mann der ersten Stunde: Franz-Josef Meiser.

Auf einen Blick511 Schülerinnen und Schüler besuchen im Schuljahr 2008/2009 die Nikolaus-Groß-Schule, davon 146 die Grundschule. In den 21 Klassen unterrichten 29 Lehrer. Die Schulleiter hießen: Julius Roth (1978 bis 1985), Fred Otterbach (1985 bis 2003), Bernhard Britz seit 2003. Das Schulfest anlässlich des Geburtstages beginnt am Samstag, 30. August, um zehn Uhr auf dem Schulgelände, Dillinger Straße 67. Es spielt der Musikverein Aschbach. Weitere musikalische Akzente setzen im Verlauf des Tages das Schulorchester, der Grundschulchor und die Gitarren-AG. Big Nik, eine Band aus Lehrern, Eltern und Ehemaligen, präsentiert Rock und Pop zu Ehren 30 Jahre NGS. kü

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