Ehrenfriedhof Gedenkstätte erhält neues Aussehen

Lebach · Der VDK möchte Ehrenfriedhof-Projekt bis Sommer 2019 stemmen.

Die Kriegsgräberstätte in Lebach soll ein neues Aussehen erhalten. Daran arbeitet schon seit einiger Zeit eine Freiwilligengruppe aus Lebach. Sie ist als „die Lebacher“ bekannt. Seit vielen Jahren ist diese Arbeitsgruppe des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) vorwiegend in Lothringen unterwegs, um die Gräber Gefallener wieder in einen ordentlichen Zustand zu bringen. Ihr Sprecher ist Lothar Schmidt aus Niedersaubach. Anlässlich des 70-jährigen Endes des Zweiten Weltkrieges fand auf dem Lebacher Friedhof 2015 eine Gedenkveranstaltung statt. „Da ist uns bewusst geworden, in welch’ schlechtem Zustand die Gedenkstätte ist“, merkt Schmidt bei einem Treffen von Vertretern des VDK, der Kirchen, der Parteien, des Verkehrsvereins und der Verwaltung an.

Auf dem Lebacher Friedhof ruhen 253 Gefallene und viele zivile Kriegsopfer sowie 73 osteuropäische Kriegsgefangene (wir berichteten). Nicht nur die Gräber sollen wieder hergerichtet werden, die Erinnerungs- und Friedensarbeit soll dabei den gleichen Stellenwert erhalten. Schüler des Johannes-Kepler-Gymnasiums in Lebach konnten bereits für dieses Projekt gewonnen werden. In dem jetzigen Schulgebäude lebten und starben zu Kriegszeiten Zwangsarbeiter aus Osteuropa. Einige Einzelschicksale konnten bereits erschlossen werden. Nach der Umgestaltung der Gedenkstätte sollen diese und weitere Biografien auf Stelen neben den jeweiligen Gräbern für die Besucher sichtbar gemacht werden. Dafür stellt der Volksbund auch Gelder zur Verfügung, unter dem Titel „Lernort Friedhof“. Dort wo keine Biografien mehr erarbeitet werden können, sollen die Toten wenigstens namentlich genannt werden. Reinhard Felsmann und Carsten Baus vom Volksbund betonten bei der Informationsveranstaltung, wie wichtig die Sensibilisierung der Jugendlichen ist, wie wichtig es ist, aus der Geschichte zu lernen. 36 000 Euro kostet das Umsetzen des Projektes. Ein Drittel des Geldes ist da, erklärte Schmidt. Sponsoren und Politiker sind angeschrieben. Die Stadt Lebach wird sich mit Sachleistungen des Bauhofes einbringen. Diese wurden mit 10 bis 12 000 Euro angegeben. Klaus Reichert vom Ordnungsamt hat mit den Schulen schon Gespräche geführt. „Wir sind auf einem guten Weg.“ Jennifer Mahl vom Verkehrsverein will versuchen, Firmen mit ins Boot zu nehmen.

Nach dem Volkstrauertag soll der Friedhof neu vermessen werden. Danach erfolgen die Vorarbeiten für die Platten und deren Einsetzen. Für Sommer 2019 ist die Fertigstellung anvisiert. Denn am 1. September 2019 soll in Lebach eine zentrale Gedenkveranstaltung zum 100-jährigen Ende des Ersten Weltkrieges stattfinden.

Spendenkonto: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, IBAN DE43 5939 3000 0001 5236 00.

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