Wenn der Traum vom Fliegen ansteckt

Dillingen · Faszination Fliegen: Segelflieger mit und ohne Motor sowie Modellflugzeuge haben es dem Luftsportclub Dillingen angetan. Zum 50-jährigen Bestehen gibt es ein Fest am Wochenende auf dem Fluggelände in Diefflen.

 Mitglieder des Luftsportclubs Dillingen auf dem Flugplatz in Diefflen. Am Wochenende feiert der Verein seinen 50. Geburtstag. Foto: Seeber

Mitglieder des Luftsportclubs Dillingen auf dem Flugplatz in Diefflen. Am Wochenende feiert der Verein seinen 50. Geburtstag. Foto: Seeber

Foto: Seeber

Vor 50 Jahren "von Enthusiasten gegründet" ist der Luftsportclub (LSC) Dillingen bis heute von leidenschaftlichen Fliegern geprägt. Marc Winter , 37, erster Vorsitzender des Vereins, ist so einer, und auch Ralf Hubo, 57, langjähriger Vorsitzender und Präsident des Aero-Clubs Saar. Dass der Verein mit seinen drei Sparten Segelflug, Motorsegelflug und Modellflugzeuge keine Nachwuchssorgen kennt, ist wohl auch diesem Enthusiasmus geschuldet.

Heute hat der Club über 100 Mitglieder. Und: Eine "gleichmäßig verteilte Altersstruktur mit erstaunlich vielen Jugendlichen - komplett gegen den demografischen Wandel", merkt Hubo nicht ohne Stolz an. "Und das ist nicht in allen Luftsportclubs so."

Nachwuchsförderung ist das Stichwort. Für Jugendliche ist Fliegen durchaus attraktiv: Denn schon ab 14 Jahren darf man Segelflug, ab 16 Jahren Motorsegelflug machen. Die Flug-Ausbildung sei nicht elitär, wie viele denken, sondern über den Verein "für jeden erschwinglich", sagt Winter . Zeitaufwendig ist das Hobby aber allemal. Denn Segelflug ist sehr witterungsabhängig und erfordert Vorbereitung, berichtet Winter . Geflogen wird je nach Wetterlage von März bis Oktober. Im Winter gibt es dann jede Menge Wartungsarbeit. Motorsegelflug ist grundsätzlich immer möglich.

Ursprünglich hatten die Flieger auf dem heutigen Ford-Gelände ihren Platz - bis dort gebaut wurde. Rund 30 Mitglieder gründeten 1965 den Dillinger Verein; in den Saarwiesen, wo heute die Staustufe bei Rehlingen ist, übten sie - "ein Notbehelf", erzählt Hubo. Ein großer Schritt in der Vereinsgeschichte war dann 1971 das eigene Gelände in Diefflen. Heute gibt es dort neben einer Halle und dem Clubheim auch einen "Fuhrpark, der sich sehen lassen kann", sagt Winter stolz: Der Verein selbst besitzt zwei doppelsitzige und zwei einsitzige Segelflugzeuge sowie einen doppelsitzigen Motorsegler; diese können die Mitglieder günstig chartern.

Ein positiver Nebeneffekt des Standorts Diefflen: Auch wenn die natürliche Thermik fehlt, nutzen die Segelflieger die Wärme der Dillinger Hütte als Aufwind, berichtet Winter mit einem Augenzwinkern.

Mehrere Clubmitglieder sind auch bei Wettbewerben sehr erfolgreich, aber der Schwerpunkt, betont der Vorsitzende, liegt doch auf dem Breitensport. Schwere Unfälle gab es in 50 Jahren Clubgeschichte übrigens keine. Das spricht für die Ausbildung, meint Hubo. "Man braucht zum Fliegen ein großes Maß an Eigenverantwortung", sagt Winter .

Am Samstag, 25., und Sonntag, 26. Juli, feiert der Club zum Jubiläum ein Flugplatzfest - das erste seit 15 Jahren. Bei hoffentlich gutem Wetter wird es am Samstag vor allem Rundflüge für jedermann geben. Am Sonntag gibt es Vorführungen, auch befreundeter Luftsportler wie den Fallschirmspringern und Ballonfahrern.

Schnupperkurse und -flüge sind übrigens jederzeit möglich. Auch über Zaungäste auf dem Platz freuen sich die Flieger. "Es macht einfach tierisch Spaß", fasst Winter zusammen, was ihn am Fliegen fasziniert: "Sich einfach mal treiben lassen. Das ist schon eine sehr schöne Art, abzuschalten."

www.lsc-dillingen.de

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