Zwölf Minuten bis zur Rettung

Kreis Saarlouis. In der Not: 19 222 anrufen - und in maximal zwölf Minuten sind Arzt und Sanitäter da, egal wo. Dafür, dass diese oft lebensrettende Selbstverständlichkeit 24 Stunden am Tag gilt, stehen Peter Summa und sein Team der Rettungswache Saarlouis gerade

Kreis Saarlouis. In der Not: 19 222 anrufen - und in maximal zwölf Minuten sind Arzt und Sanitäter da, egal wo. Dafür, dass diese oft lebensrettende Selbstverständlichkeit 24 Stunden am Tag gilt, stehen Peter Summa und sein Team der Rettungswache Saarlouis gerade. Um diese vorgegebene Hilfsfrist unter allen Umständen einzuhalten, meistern die 20 festangestellten Mitarbeiter und vier Auszubildenden immer neue Herausforderungen.

Dazu zählen nicht nur, aber auch Eis und Schnee, wie zuletzt. Ein wenig trauert Summa den Spikes nach: "Damit sind wir überall hingekommen, auch bei Blitzeis, konnten selbst an einer Steigung halten", sagt der 51-jährige Leiter. Inzwischen sind die genagelten Reifen verboten. Der entscheidende Mann, der Notarzt, komme mit seinem Audi Quattro auch so überall hin. Für die Rettungswagen, die nun Ketten nutzen, sei schon mal auf eisiger Strecke 500 Meter vor dem Ziel Schluss, "was nicht im Sinne des Notfalls ist". Ein Krankenwagen in Bous hatte am Wochenende den Streudienst rufen müssen, die Patientin hatte es zum Glück allerdings nicht eilig.

Will man stets in nur 720 Sekunden ab Notruf am Einsatzort sein, bremsen viele Dinge, die Laien nicht bedenken: etwa immer mehr Verkehr und immer komfortablere Autos. "Es sind deutlich mehr Fahrzeuge auf der Straße als früher", vergleicht Summa, der seit 30 Jahren bei der Rettungswache ist, "dafür gibt es auch mehr Umgehungsstraßen … da müssen wir aber erst einmal hingelangen."

"Viele hören uns nicht mehr"

Es hindert die Retter, wenn die Autos vor ihnen nicht Platz machen. "Wir können nicht erwarten, dass wir freie Bahn bis Saarwellingen haben, und die Autofahrer in unserer Region sind umsichtig", sagt Rettungsassistent Tobias Wolf. "Aber sie können erst reagieren, wenn sie uns wahrnehmen. Viele hören uns einfach nicht mehr, weil die modernen Autos so gute Schalldämmung haben." Summa merkt an: "Aus Notwendigkeit stellen wir schon seit Jahren unser Horn auch in der Stadt auf Überland-Lautstärke, trotzdem müssen wir optisch stärker auf uns aufmerksam machen." Deshalb gebe es jetzt auch blaue Blitzlichter im Kühlergrill, die im Rückspiegel besser zu sehen seien.

Selber verfügt die Rettungswache auch über mehr, größere und PS-stärkere Autos, um aufzufangen, dass durch den höheren Altersdurchschnitt der Bevölkerung die Zahl der Notfälle zugenommen hat. In den 80er Jahren hatten sie nur vier Wagen, heute elf. Zu der ständigen Eile und erschwerten Bedingungen sagt der Chef: "Ich schicke jeden Tag im Schnitt zehn Teams raus und hoffe, dass alle gesund wiederkommen." Jeder Rettungsassistent absolviert auch ein Fahrsicherheitstraining mit Schleuderkurs. "In 25 Jahren hatten meine Leute selbst noch keinen Unfall mit Personenschaden, nur etwas Blechschaden hat es gegeben."

Die Rettungswache Saarlouis hat einen Notarzt- und einen Baby-Notarztwagen, zwei Rettungs- und sieben Krankenwagen. Die beiden anderen Rettungswachen im Kreis, in Dillingen und Lebach, haben zusammen zehn Fahrzeuge. Der Notarztwagen ist wochenweise an den diensthabenden Krankenhäusern stationiert.

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