Möglichkeiten erweitern und zusammenfinden

Bous. "Ich lebe gern in Bous", sagte Paul Endres einmal guter Dinge am Rande einer Vernissage im Bouser Rathaus. Mit dieser Einstellung hat der am 9. Juli 1939 in diesem Ort Geborene über Jahrzehnte hinweg kreativ Spuren hinterlassen.Von Berufs wegen ist Endres Dolmetscher

 Paul Endres in seinem Arbeitszimmer: Hier entstanden viele Projekte, die Bous aufwerten. Foto: Johannes A. Bodwing

Paul Endres in seinem Arbeitszimmer: Hier entstanden viele Projekte, die Bous aufwerten. Foto: Johannes A. Bodwing

Bous. "Ich lebe gern in Bous", sagte Paul Endres einmal guter Dinge am Rande einer Vernissage im Bouser Rathaus. Mit dieser Einstellung hat der am 9. Juli 1939 in diesem Ort Geborene über Jahrzehnte hinweg kreativ Spuren hinterlassen.Von Berufs wegen ist Endres Dolmetscher. 1946 hatte er zwar in der Schule Französisch als Pflichtfach, "aber die Zweisprachigkeit war mir nicht in die Wiege gelegt". Erst einige Zeit später packte ihn beim Zelten im Warndt die Motivation. "Wir hatten kein Beil, um Feuer zu machen", erzählte er, "aber die französischen Pfadfinder hatten eins". Doch wie sich verständigen? Den Verlauf des Gespräches wisse er nicht mehr, "doch ich kam mit dem Beil zurück".

Danach wurde sein Französisch so gut, dass er sogar ein Buch des französischen Soziologen und Politikwissenschaftlers Alfred Grosser übersetzt hatte. "Eine echte Herausforderung", gesteht Endres. Dagegen habe ihn Englisch nie so gereizt. "Das Ehrenamt fing für mich schon Ende der 50er Jahre an." Da gab es einen Theaterverein "Kleine Bühne Bous". Später wurde er Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung in Bous. Das war vor rund 26 Jahren. In neuerer Zeit folgten eine Schreibwerkstatt und das "Literaturcafé", die Reihe "Rollenwechsel" im Bouser Kino sowie ein Gebärdenkurs. Was Endres dabei antreibt, ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Menschen ihre Möglichkeiten erweitern können und zusammenfinden. "Mir reicht es nicht, wenn im Dorf ein friedliches Nebeneinander besteht", sagt er. "Ich möchte ein konstruktives Miteinander." Für manche Projekte brauchte es oftmals Geduld und Durchhaltevermögen, wie beim "Rollenwechsel". Gut und gerne zwei Jahre habe es gedauert, bis dieses Projekt richtig ins Laufen kam. "Am Anfang waren wir froh, wenn 20 Leute im Kino waren. Inzwischen stehen sie Schlange." Für Bous war Endres auch schon mal Seniorenberater. Dieses Amt hatte er versuchsweise ein Jahr lang angenommen und beispielsweise erreicht, dass die Übergänge am Kreisel am Petri-Hof barrierefrei angelegt wurden.

Etwas heruntergefahren hat Endres Ende 2011 die vielen Verpflichtungen und Einsätze. Jetzt wolle er für sich selbst und seine Frau ein bisschen mehr Freiraum schaffen. Außerdem gebe es da noch ein wenige Monate altes Enkelkind, sagt er freudig.

 Paul Endres in seinem Arbeitszimmer: Hier entstanden viele Projekte, die Bous aufwerten. Foto: Johannes A. Bodwing

Paul Endres in seinem Arbeitszimmer: Hier entstanden viele Projekte, die Bous aufwerten. Foto: Johannes A. Bodwing

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