Völklingen. Nach fünf Jahren verlässt Stadtarchivar Achim Becker (44) Völklingen. Aus privaten und familiären Gründen wechselt er ins Münsterland, am 1. Oktober übernimmt Becker die Leitung des Stadtarchivs von Steinfurt. Während seiner Verabschiedung am Dienstag lobten Oberbürgermeister Klaus Lorig und Volkshochschuldirektor Karl-Heinz Schäffner die Arbeit des Archivars. "Er hat hier Spuren hinterlassen", betonte der Verwaltungschef im Alten Bahnhof. Die umfangreiche, bei seinem Amtsantritt jedoch völlig ungeordnete städtische Dokumentensammlung hat Achim Becker Schritt für Schritt gesichtet, aufgearbeitet und katalogisiert. Inzwischen haben auch Wissenschaftler und Heimatkundler die Möglichkeit, im Stadtarchiv Quellen zu studieren. "Die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht", betonte der studierte Historiker. Der Aufbau des Archivs, so Becker, sei teilweise mühsam, aber auch spannend gewesen. So manchen historischen Schatz konnte er heben und der Öffentlichkeit präsentieren. In der Reihe "Völklinger Schätze" widmete er sich der Warndtkarte von 1640, den Cholerapandemien des 19. Jahrhunderts oder dem Besuch des Schuhmachers Wilhelm Voigt. Der legendären Hauptmanns von Köpenick gastierte im Juni 1909 in Völklingen. Als Abschiedgeschenk legte Becker nun das siebte Heft der Reihe vor. Es beschäftigt sich mit der Betreuungsstelle für politisch Geschädigte, die in den Jahren 1946 bis 1951 bei der Stadt Völklingen eingerichtet war. Achim Becker kam im September 2005 nach Völklingen, nachdem der bisherige Stadtarchivar Hans Obermann in den Ruhestand getreten war. Unter Beckers Leitung wurden unter anderem die Zeitungsbestände der Jahre 1889 bis 2009 komplett auf Mikrofilm gesichert. Für seinen Nachfolger bleibt aber genügend Arbeit. Etwa 30 Prozent der Archiv-Altbestände, berichtete Becker, sind inzwischen erschlossen. Einige Bewerbungen, so Verwaltungschef Lorig, seien auf die Stellenausschreibung eingegangenen. Bei der Auswahl des neuen Archivchefs will Becker noch mithelfen. Lorig hofft, dass der Nachfolger die Stelle am 1. November antreten wird. < Weiterer Bericht folgt