Eltern schätzen Schulbuch-Leihe

St. Ingbert/Homburg. Die Schulbuchausleihe im Saarpfalz-Kreis ist zwar noch nicht ganz abgeschlossen, aber schon jetzt kann Karin Florsch eine positive Bilanz ziehen: "An den gestiegenen Nutzerzahlen sehen wir, dass die Eltern das Angebot gerne annehmen

 Schulbücher sind ein begehrtes Gut und haben die Eltern zu jedem Schulanfang viel Geld gekostet. Die Schulbuch-Ausleihe, die es seit einem Jahr gibt, hat hier Abhilfe geschaffen. Foto: SZ

Schulbücher sind ein begehrtes Gut und haben die Eltern zu jedem Schulanfang viel Geld gekostet. Die Schulbuch-Ausleihe, die es seit einem Jahr gibt, hat hier Abhilfe geschaffen. Foto: SZ

St. Ingbert/Homburg. Die Schulbuchausleihe im Saarpfalz-Kreis ist zwar noch nicht ganz abgeschlossen, aber schon jetzt kann Karin Florsch eine positive Bilanz ziehen: "An den gestiegenen Nutzerzahlen sehen wir, dass die Eltern das Angebot gerne annehmen." Endgültige Zahlen lägen noch nicht vor, "aber die Steigerungsraten sind schon deutlich erkennbar", erklärt die Leiterin des Schulverwaltungsamtes des Saarpfalz-Kreises. An den Erweiterten Realschulen stieg die Nutzung von 80 auf 88 Prozent, an den Gesamtschulen von 74 auf 80 und an den Gymnasien von 62 auf 65 Prozent. Die Gymnasien, so erläutert Karin Florsch, seien in der Oberstufe nicht leicht über einen Kamm zu scheren: "Die haben wegen des Kurssystems ganz verschiedene Bücher, weshalb man da differenzieren muss." Bis zur Klasse zehn sei der Zuspruch jedoch bei 80 Prozent, wie an den anderen Schulen auch. Die Zeit der Schulbuchausleihe bedeute für die zuständigen Mitarbeiter viel Stress, "wir haben 19 Schulen im Kreis, für die wir Schulträger sind, das ist viel Verwaltungsaufwand". Deshalb habe der Saarpfalz-Kreis auch mehrere Schulbuchkoordinatoren fest angestellt, die in Kernzeiten zusätzliche Hilfe von Auszubildenden, Praktikanten oder Eltern bekommen. Während im vergangenen Jahr alle Bücher neu angeschafft werden mussten, was sich mit 1,05 Millionen Euro im Kreisbudget niederschlug, so waren es diesmal nur 590 000 Euro. "Die meisten Bücher kamen ordentlich zurück", betont Karin Florsch, "die Schüler sind im Großen und Ganzen pfleglich mit den ihnen anvertrauten Büchern umgegangen." Beschädigungen seien also kaum ein Problem gewesen, dafür Totalverluste: "Mehrere Bücher sind einfach verschwunden." Hier wird dann anteilsmäßig Ersatz fällig: "Die Eltern müssen uns den Zeitwert des Buches ersetzen." Geschenkt bekommen die Schülerinnen und Schüler hingegen die Lektüre in Deutsch und in den Fremdsprachen, ebenso einige Übungsbücher. Die würden üblicherweise mit persönlichen Notizen versehen oder passagenweise unterstrichen, sagt die Schulexpertin, "die kann man danach keinem mehr weitergeben." Derzeit ist der Kreis noch damit beschäftigt, Nachlieferungen zu beschaffen, einige BBZ-Klassen sowie Förder- und Integrationsschulen mit fachspezifischen Büchern auszustatten. Meinung

Schulbücher ohne Probleme

Von SZ-RedakteurinChristine Maack Die Schulbuchausleihe ist landesweit in der Kritik: Chaos und Durcheinander angeblich überall. Für den Saarpfalz-Kreis trifft das so nicht zu. Mehrere hauptamtliche Schulbuchkoordinatoren, die eng mit der Lehrerschaft zusammenarbeiten, haben dafür gesorgt, dass an fast allen Schulen des Kreises die richtigen Bücher in ausreichender Zahl angeschafft worden sind. Das ist eine logistische Leistung angesichts verschiedener Schultypen, räumlicher Entfernung und inhaltlicher Spezialisierung. Derzeit werden nur noch kleine Nachbesserungen erledigt. Die Eltern begrüßen dieses System und haben es in großer Zahl angenommen. Die Kinder behandeln ihre Bücher ordentlich, denn sie besitzen sie nur auf Zeit. So hat die Schulbuch-Ausleihe obendrein auch noch einen erzieherischen Effekt.

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