Jo Leinen via Facebook SPD-Politiker platzt wegen Lafontaine der Kragen

Saarbrücken · Jo Leinen (SPD), von 1985 bis 1994 saarländischer Umweltminister unter Oskar Lafontaine, geht mit seinem einstigen Regierungschef hart ins Gericht. Anlass ist die Kritik Lafontaines und dessen Frau Sahra Wagenknecht an der SPD, die in Nordrhein-Westfalen ein Bündnis mit den Linken ausgeschlossen hatte. Leinen, Mitglied des Europäischen Parlaments, schrieb gestern auf Facebook: "Die linken Kräfte in der BRD zu spalten, wie es das Ehepaar Lafontaine und Wagenknecht immer wieder tut, führt zu konservativen Mehrheiten oder großen Koalitionen. Was für ein hoher Preis für Egomanie und politische Selbstbefriedigung!"

Lafontaine hatte zuvor ebenfalls bei Facebook seiner Enttäuschung über die SPD freien Lauf gelassen. Die SPD habe mit ihrer Absage an ein Linksbündnis all diejenigen desillusioniert, die darauf gesetzt hätten, dass eine NRW-Regierung unter Beteiligung der Linken versuchen werde, die soziale Lage der Menschen in Nordrhein-Westfalen zu verbessern. "Jetzt können sich die kleinkarierten politischen Laiendarsteller in der Rest-SPD wieder freuen, dass die Linke trotz Verdoppelung ihrer Stimmenzahl den Einzug in den Landtag knapp verpasst hat", so Lafontaine. 40 Prozent der Deutschen seien Opfer der Agenda 2010, diese Wähler habe "die neoliberal gewendete SPD" aus dem Auge verloren. Und weiter: "Die tägliche Gehirnwäsche des Neoliberalismus hat ganze Arbeit geleistet."

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