Saraphon-Plattengeschäft steht offenbar vor dem Ende

St. Johann. Das Saraphon-Plattengeschäft am St. Johanner Markt ist seit Mittwoch geschlossen. Auf einem Zettel, der an der Eingangstür hängt, nennt Inhaber Manfred Nikolai "dramatische Umsatzeinbußen" als Grund. Überraschend kam das Ende offenbar nicht

St. Johann. Das Saraphon-Plattengeschäft am St. Johanner Markt ist seit Mittwoch geschlossen. Auf einem Zettel, der an der Eingangstür hängt, nennt Inhaber Manfred Nikolai "dramatische Umsatzeinbußen" als Grund. Überraschend kam das Ende offenbar nicht. Größere Bestellungen habe es seit etwa einem halben Jahr nicht mehr gegeben, sagte die Insolvenzverwalterin, Rechtsanwältin Julia Wolf, am Freitag auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung. In den letzten Wochen habe nur noch der Altbestand zum Verkauf gestanden. Und den Beschäftigten sei zum Monatsende gekündigt worden. Eine Rettung für das Saarbrücker Traditionsgeschäft scheint nicht in Sicht: "Wir müssen abwarten, ob das Insolvenzverfahren jetzt eröffnet wird, aber davon gehe ich eigentlich aus", sagt die Rechtsanwältin. Derzeit werde geprüft, welche Posten aus dem Saraphon-Bestand wegen des Eigentumsvorbehaltes noch den etwa 50 Gläubigern zustehen und welche dem Saarbrücker Geschäft gehören. Insolvenzverwalterin Wolf glaubt nicht, dass das Saraphon noch eine Zukunft hat: "Herr Nikolai wird es wohl nicht mehr machen, schließlich ist er schon 71 Jahre alt", sagt sie. Und sie fügt hinzu: "Der Warenbestand geht gegen Null, ich bezweifle, dass da noch ein Interessent rein will."Wolf bedauert, dass das St. Johanner Traditionshaus, das die meiste Zeit über an der Ecke Kaiser-/Dudweilerstraße zu Hause war, offenbar vor dem Ende steht: "Man konnte dort viele musikalische Kostbarkeiten finden." Solche Kostbarkeiten suchen Musikfreunde allerdings immer mehr im Internet, was bei Saraphon den Umsatz dramatisch wegbrechen ließ - um "bis zu 70 Prozent", sagt Insolvenzverwalterin Wolf. al

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