Mit Humor gegen Festfrust

Brebach. Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Mittel. Das weiß Manfred Hahn (Foto: SZ). Und dem Leiter des Stadtteilbüros Brebach ist auch immer etwas eingefallen, wenn es darum ging, in schwierigen Situationen das Beste für Brebach zu erreichen. Der Mann setzt auf Humor

Brebach. Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Mittel. Das weiß Manfred Hahn (Foto: SZ). Und dem Leiter des Stadtteilbüros Brebach ist auch immer etwas eingefallen, wenn es darum ging, in schwierigen Situationen das Beste für Brebach zu erreichen. Der Mann setzt auf Humor. Während vielerorts über mangelndes Interesse an Stadtteil- und Dorffesten geklagt wird, hat sich Hahn überlegt, wie er das Brebacher Fest "mit Pep und Schwung ins achte Jahr" bringen kann. Seine Idee: "Witzige Postkarten sollen fürs Brebacher Fest werben.""2008 war ein mageres Jahr, was das Feiern anging. Vielerorts mussten Straßen- und Ortsfeste wegen mangelnder Finanzen und fehlender Bereitschaft der ortsansässigen Vereine, sich zu beteiligen, abgesagt werden. In Brebach war das nicht anders. Das für den Juli angekündigte Fest fiel wegen fehlender Sponsoren ins Wasser", erklärt der Stadtteilmanager. Das achte Brebacher Fest wurde also um ein Jahr verschoben. Der Förderverein Brebacher Fest mit seinem Vorsitzenden Heinz-D. Appel gibt sich optimistisch: In diesem Jahr soll es wirklich klappen mit der bunten Fete. Die für Feste dieser Art eher ungewöhnliche Werbung sieht so aus: Der Förderverein und das Stadtteilbüro Brebach legen zum ersten Mal eine Postkartenserie auf. In einer einmaligen Auflage von 200 Exemplaren werden die acht Karten für einen Betrag von fünf Euro ab nächster Woche verkauft. "Einmal gelangen so - wenn alle Karten einen Käufer finden - 1000 Euro in die Kassen des Vereins, andererseits sind die Fotos, die als Postkarte Verwendung finden können, der ideale Werbeträger für das Fest. Jede verschickte Karte weist den Empfänger auf amüsante Weise auf das bevorstehende Ereignis im Zentrum Brebachs hin", sagt Manfred Hahn. Er hofft, dass "die Karten ähnlich wie bei interessanten Briefmarkenneuerscheinungen zudem auch ihre Sammler finden". Zu kaufen sind die Karten in einigen Brebacher Geschäften oder direkt beim Stadtteilbüro.Die Fotos, die Grundlage für die Kartengestaltung waren, hat Stadtteilmanager Hahn selbst gemacht. Allerdings nicht in Brebach. In Wien, Füssen, Wismar und Kassel sind die acht Schnappschüsse entstanden. Die Sache mit den Postkarten ist nicht die erste Kunstaktion, mit der Manfred Hahn humorvoll etwas für Brebach zu erreichen versucht. Im Mai vergangenen Jahres hat Hahn, als Hilfspolizist verkleidet, auf dem Kirchplatz "Maria Hilf" Belobigungen statt Knöllchen verteilt. Belobigungen für diejenigen Autofahrer, die den Kirchplatz nicht als Parkplatz "missbraucht" hatten. Er setzte auf die Einsicht der Autofahrer und nicht auf Strafen, erklärte Hahn - und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: "Zukünftige Verstöße werden mit mindestens 30 Tagen Fegefeuer bestraft."Auch für das 7. Brebacher Fest hatte sich der Stadtteilmanager etwas einfallen lassen. Auf einer der bedeutendsten Kunstausstellungen der Welt, der Documenta in Kassel, ließ sich Manfred Hahn mit dem Festplakat fotografieren. Einige Documentabesucher vermuteten eine ganz große Kunstaktion - und Hahn hatte Spaß. Und darum, trotz aller Probleme gemeinsam zu lachen, geht es ja auch beim Brebacher Fest.

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