Kundgebung Trier: Missbrauchsopfer protestieren

Trier · Betroffene fordern von Bischof Ackermann stärkere Beteiligung bei Aufarbeitung.

Opfer sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche wollen bei der Aufarbeitung der Verbrechen mitreden. „Wir sind es nach neun Jahren Missbrauchsmanagement leid“, sagte der Betroffene Thomas Schnitzler bei einer Kundgebung der Opferinitiative „Missbit“ am Donnerstag in Trier. Zu der Demo unter dem Motto „Mauern des Schweigens einreißen – keine Aufarbeitung ohne Betroffene“ vor dem Priesterseminar kamen zehn Opfer und Unterstützer. Auch der Saarbrücker Pastoralreferent Heiner Buchen forderte, dass bei der Aufklärung die Opfer „mit ins Boot geholt“ werden sollten.

Anlass der Kundgebung war eine Veranstaltung, in der der Trierer Bischof Stephan Ackermann Priester, Diakone und Ordensangehörige über die Studie zum Missbrauchsskandal informierte, die im September veröffentlicht wurde. Zu einem Gespräch mit Demonstranten kam es nicht.

„Missbit“ will unabhängige Missbrauchsbeauftragte und eine Fallbearbeitung durch externe Institutionen erwirken. Laut Missbrauchsstudie sind im Bistum Trier seit 1946 insgesamt 148 Priester wegen sexuellen Missbrauchs beschuldigt worden. Betroffen waren 442 Opfer, davon 252 männlich.

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