Kinder klagen bei Minister: "Immer diese doofen Hausaufgaben"

Saarlouis. Schulkinder, die zu Selbstbewusstsein erzogen werden, können überraschen, auch einen Minister. Das erfuhr gestern Bildungsminister Ulrich Commerçon in der Vogelsang-Grundschule in Saarlouis. Der Ganztagsbereich der Schule feierte 20-jähriges Bestehen. Da kam auch der Minister

Saarlouis. Schulkinder, die zu Selbstbewusstsein erzogen werden, können überraschen, auch einen Minister. Das erfuhr gestern Bildungsminister Ulrich Commerçon in der Vogelsang-Grundschule in Saarlouis. Der Ganztagsbereich der Schule feierte 20-jähriges Bestehen. Da kam auch der Minister. Nachdem er sich bei den Kindern für einen Film über die Schule und über eine afrikanische Makulele-Aufführung bedankt hatte, wandte er sich an die Kleinen: Er habe von ihnen gehört, dass sie gern in diese Schule gingen. Stimmt das? Ja! Und ob es etwa welche gebe, die nicht gern herkämen? Aber ja, da gingen die Finger hoch, immer mehr. Der Minister stutzte. Warum? Einzelne Kinder kamen vor und erklärten es: "Immer diese doofen Hausaufgaben!" Commerçon schlagfertig: Dann rede doch mal mit deinen Eltern, ob du nicht in den Ganztagsbereich gehen darfst. Da ist das einfacher mit den Hausaufgaben. Keine rechte Antwort wusste Commerçon aber auf die nächste Beschwerde: "Die Pausen sind zu kurz, wir wollen längere Pausen!"Die Welt war wieder in Ordnung bei seiner nächsten Frage: Wer mag Mathe? Fast alle Hände gingen nach oben.

Commerçon erklärte den Kindern, er wolle, dass es auch anderen Kindern so gut gehe wie denen im Vogelsang. Solche Schulen, gebundene Ganztagsschulen, sollten deswegen in vielen Städten eingerichtet werden. "Wich tig ist, dass Kinder gern in die Schule gehen." Die Vogelsangschule war da Pionier, unterstrich Leiterin Eva Feyand vor Minister, Landtagsabgeordneten und Stadtspitze. Der Schlüssel zur erfolgreichen "echten" Ganztags-Grundschule liege "in der Zusammenarbeit" von Lehrern und Sozialpädagogen. we

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