Ist dem Ei zu trauen?

Köllertal. Der bundesweite Dioxinskandal hat das Saarland bislang dem Vernehmen nach verschont. Trotzdem leiden die Bauern an Umsatzeinbußen, weil die Verbraucher vorsichtig sind. Wir haben im Köllertal nachgefragt, ob die Verbraucher ihr Einkaufsverhalten geändert haben, wenn sie Eier kaufen. Die 31-jährige Emilia Klies aus Riegelsberg hat keine Befürchtungen, wenn sie Eier isst

Köllertal. Der bundesweite Dioxinskandal hat das Saarland bislang dem Vernehmen nach verschont. Trotzdem leiden die Bauern an Umsatzeinbußen, weil die Verbraucher vorsichtig sind. Wir haben im Köllertal nachgefragt, ob die Verbraucher ihr Einkaufsverhalten geändert haben, wenn sie Eier kaufen.Die 31-jährige Emilia Klies aus Riegelsberg hat keine Befürchtungen, wenn sie Eier isst. "Ich esse sowieso nicht besonders viele Eier. Wenn es hoch kommt nur einmal in der Woche. Aber wenn man es so sieht, müsste man bei allem, was man isst, Angst haben. Heute ist doch in allem irgendwas Verseuchtes enthalten", berichtet uns die Verkäuferin.

Ähnlich gelassen betrachtet auch Susanne Schäfer aus Riegelsberg den mutmaßlichen Skandal. "Wir essen nicht viele Eier und auch nicht viel Fleisch, aber wenn, achten wir schon darauf, woher sie kommen. Ich habe aber keine Angst", meint die 47-Jährige.

Während sich die beiden Frauen also aufgrund ihres geringen Eierverbrauchs sicher fühlen, löst Arno Krämer das Problem anders. Der Mann aus Heusweiler berichtet: "Ich kenne die Hühner, von denen ich meine Eier bekomme. Mein Nachbar züchtet sie und füttert sicher kein Kraftfutter. So kann ich beruhigt weiter mein Frühstücksei essen." Krämer setzt auf das persönliche Verhältnis und Vertrauen zum Erzeuger.

"Ich esse gerne und viele Eier. Ich habe die ganze Zeit über schon darauf geachtet, wo sie herkommen. Meinem Sohn zuliebe habe ich das letzte Mal sogar Bio-Eier gekauft, obwohl sie recht teuer sind", erzählt uns Christine Eickoff aus Riegelsberg. "Er isst total gerne Rührei, hinterfragt aber auch immer, woher die Eier kommen und ob es den Hühnern dort gut geht", so die Hotelfachfrau. Ihr Sohn inspiriere sie also, Qualitätseier zu kaufen, bei denen man von vornherein davon ausgehen könne, dass die Hühner nur einwandfreies Futter erhalten.

Auch Hans Jürgen Walter kauft gerne Bio-Eier. "Ich esse zwar selten mal ein Ei, aber ich achte schon darauf, dass es Bio-Eier sind. Ich habe keine Angst, möchte aber auch keine verseuchten Eier kaufen", meint der 64-Jährige Riegelsberger.

"Mich betrifft das Problem nicht. Ich beziehe meine Eier von einem Bauern aus dem Saarland. Ihm vertraue ich, dass er keine Giftstoffe verfüttert", berichtet Günter Kiefer, Rentner aus Köllerbach. Fazit: Keiner der Befragten hat seinen Konsum eingeschränkt. Und bewusstes Einkaufen gehört dazu. bub

Hintergrund

Gezielte Hühnerhaltung hat der Mensch schon vor Jahrtausenden für sich entdeckt: Entsprechende Knochenfunde lassen vermuten, dass es in mehreren Teilen Chinas schon seit dem 6. Jahrtausend v. Chr. domestizierte Hühner gibt. red

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