Herzschlag-Finale in Wolfersweiler

Wolfersweiler. Die knallbunte Lackierung der Boliden ist fürs Auge, der markige Triebwerks-Sound was fürs Gehör. Dazu kommen spannende Sekundenjagden, wilde Asphalt-Ritte und auch einige Abflüge: Das alles zusammengenommen ergibt die Rallye "Kohle & Stahl", die am Wochenende ihre 22. Auflage erlebte

Wolfersweiler. Die knallbunte Lackierung der Boliden ist fürs Auge, der markige Triebwerks-Sound was fürs Gehör. Dazu kommen spannende Sekundenjagden, wilde Asphalt-Ritte und auch einige Abflüge: Das alles zusammengenommen ergibt die Rallye "Kohle & Stahl", die am Wochenende ihre 22. Auflage erlebte. Gleichzeitig war der Klassiker, ausgerichtet vom MSC Obere Nahe, der vorletzte Lauf zur saarländischen Rallyemeisterschaft (SRM).

Reiter der große Pechvogel

Mit einem fulminanten Start übernahm der Dillinger Kfz-Meister Frank Reiter im BMW M3 die Führung. Doch mit zunehmender Dauer bekam er Getriebeprobleme. Vor der letzten Wertungsprüfung führte Reiter gerade noch mit 1,4 Sekunden Vorsprung vor Steve Zimmer. Auf den letzten vier Kilometern verlor der Dillinger dann aber Platz um Platz, wurde am Ende nur Vierter. 2,9 Sekunden fehlten ihm zum Sieg. Dafür schlug Dirk Riebensahm auf dieser Prüfung richtig zu und fuhr mit einer Fabelzeit von Platz vier auf Rang eins vor. Sein Vorsprung im Ziel: gerade mal 0,4 Sekunden. Ein Wimpernschlag.

"Die ,Kohle & Stahl' ist anspruchsvoll", erzählt Uwe Gropp vom MSC Schiffweiler, der die Wertungstabelle der SRM anführt. Nach dem Zieleinlauf auf dem Kirmesplatz in Wolfersweiler, wohin es 50 der gestarteten 66 Fahrzeuge schaffen, erzählt Gropp: "Auf der WP bei Mosberg musste ich ganz schön kämpfen. Aber auch die WP an den Hinkelsteinen hatte es in sich, die ist kurz und knackig." Zwei Minuten und 16 Sekunden benötigte Gropp mit Beifahrer Sven Schöde auf seinem Citroen C2R2 max für die fünfte der sechs Wertungsprüfungen - am Ende der Rallye wurden die beiden Achte in einer Zeit von 22:54,30 Minuten. "Insgesamt bin ich mit unserem Abschneiden sehr zufrieden. Wir sind in unserer Klasse auf dem zweiten Platz gelandet. Nur an Lars Mysliwietz haben wir uns wieder einmal die Zähne ausgebissen", erzählt Gropp.

Mysliwietz, der mit Oliver Schumacher auf dem Beifahrersitz startete, erzählt seinerseits von einem perfekten Renntag: "Das Auto lief vorzüglich: Bremsen, Motor, alles in Ordnung. Aus technischer Sicht war es fast schon langweilig." Zumal die Wertungsprüfungen dem Piesbacher liegen: "Die Prüfungen werden zum Teil ja auch bei der Weltmeisterschaft gefahren. Die dann selbst zu meistern, das macht einfach Spaß."

Das Ergebnis des Spaß-Tages: Mysliwietz ist mit seinem Citroen C2R2 max in Schlagdistanz, wenn es am 30. Oktober beim Saison-Finale in Losheim um den Titel geht. Hier führen vielfältige Faktoren - unter anderem das obligatorische Streichergebnis - zu einer komplexen Punkteformel. Die Ausgangslage ist klar: Bei maximal 16 zu erzielenden Punkten liegt Mysliwietz in der bereinigten Tabelle (nach Abzug des Streichresultats) 0,6 Pünktchen hinter Titelfavorit Steve Zimmer (Luxemburg). Auf Rang drei der Wertung liegt Zimmers Landsmann Marjan Griebel, lediglich 0,2 Zähler dahinter folgt Uwe Gropp. "Es ist verdammt eng und noch alles möglich", schickt Gropp vorab eine Kampfansage an die Konkurrenten. Und auch Mysliwietz weiß: "Die Meisterschaft ist dieses Jahr unglaublich hart umkämpft. Beim Finale in Losheim kann alles passieren."

Auf einen Blick

Ergebnis der 22. Rallye "Kohle & Stahl":

1. Dirk Riebensahm/Kendra Stockmar-Reidenbach (Andernach/Elchweiler), Mitsubishi Lancer Evo 8, 22:06,20 Minuten; 2. Steve Zimmer/Kai Stumpf (Bridel/Heusweiler), BMW M3, 0,4 Sekunden zurück; 3. Matthias Weber/Wolfgang Vetter (Polheim) Mitsubishi Lancer Evo 9, 1,6 Sek. zur.; 4. Frank Reiter/Marco Simon (Dillingen/Merzig), BMW M3, 2,9 Sek. zur.; 5. Dieter Reiland/Claudia Reiland (Bachem), Mitsubishi Lancer Evo 4, 20,6 Sek. zur.; 6. Lars Mysliwietz/Oliver Schumacher (Piesbach/Fluterschen), Citroen C2 R2 max, 26 Sek. zur., 7. Wilfried Brunken/Alexa Brunken (Eschbach), Mitsubishi Lancer Evo 6, 45,6 Sek. zur.; 8. Uwe Gropp/Sven Schöde (Wiebelskirchen), , Citroen C2R2,48,1 Sek, zur. tog

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