Geheimes Meisterwerk mit integrierter Rakete

Güdingen. Am kommenden Montag stehen die Mitglieder der Güdinger Karnevalsgesellschaft "Die Saarraketen" vor dem geschlossenen Bühnenvorhang in ihrer Festhalle, die in den kommenden Wochen bei fünf Kappensitzungen der Saarraketen ihre närrische Heimat sein wird. Während des Countdowns warten sie dann gespannt auf das neue Bühnenbild

Güdingen. Am kommenden Montag stehen die Mitglieder der Güdinger Karnevalsgesellschaft "Die Saarraketen" vor dem geschlossenen Bühnenvorhang in ihrer Festhalle, die in den kommenden Wochen bei fünf Kappensitzungen der Saarraketen ihre närrische Heimat sein wird. Während des Countdowns warten sie dann gespannt auf das neue Bühnenbild. Wenn die Saarrakete dann akustisch abhebt, gibt der Vorhang langsam den Blick auf die Bühne und das neue Bühnenbild frei. Großen Anteil daran haben Schreiner Helmut Marx, Techniker Werner Kraus, die beim Bühnenbau das Sagen hatten, und Ferdinand Klein, der das Team anführte, das den Saal ausstaffiert hat. Der erste Bautag bei den Güdinger Karnevalisten ist seit Jahren der 27. Dezember. Manchmal haben die Teams dann ausreichend Zeit für ihre Bastelei, so wie in der laufenden Session, manchmal wird es aber auch eng. So wie 2008, in der kürzesten Session des Jahrhunderts. "Da haben wir ausnahmsweise das gleiche Bühnenbild wie in der Vorsession aufgebaut, allerdings leicht abgewandelt", informiert Marx. Dieses Mal aber reicht die Zeit, und die Freunde der Güdinger Faasenacht dürfen sich auf ein neues Meisterwerk der bewährten Crew freuen. Nur das Herzstück der Bühne, die obligatorische Rakete und das Podest für den Elferrat, bleiben gleich. "Die Rakete bekommt bei Bedarf einen neuen Anstrich, der Rest wird farblich dem Sessionsmotto angepasst", sagt Saarraketen-Präsident Manfred Ziegler.Dieses Mal sollen weiße und blaue Rauten dominieren, denn die Saarraketen holen das Münchner Oktoberfest auf ihre Fastnachtsbühne. Damit gleich jeder der bis zu 17 Mitarbeiter weiß, was zu tun ist, hat Marx ein Modell im Maßstab 1:10 vorbereitet. Mit dessen Bau beginnt Marx meist schon kurz nach Aschermittwoch. "Dieses Mal wusste ich seit April, was ich vorhabe", berichtet Marx. Seit er für die Bühne verantwortlich ist, wird in Güdingen das Bühnenbild aus Holz geschreinert. "Mein Vorgänger war Dekorateur, der hat lieber alles abgehängt, und ich bin halt Schreiner - jeder macht es so, wie er es am besten kann", sagt Marx. Im Bühnenbild wird es wieder viele verspielte Details geben, wie eine funktionierende Zapfanlage im Festzelt und ein beleuchtetes und sich drehendes Riesenrad mit kleinen Gondeln. Und funktionell muss alles sein."Durch die eine Tür muss das Piano für die Raketensingers passen", zeigt Marx: "Auf der anderen Bühnenseite entsteht eine Art Garage für die Bütt - selbstverständlich in die Ochsenbraterei integriert." Bis zum Ordensfest wird in Güdingen jeden Abend gewerkelt. So, dass andere Vereine, wie die spanische Folkloregruppe Corridas, trotzdem proben können. Nur mittwochs, wenn die Stadtkapelle probt, machen die Saarraketen eine Pause.In Güdingen arbeiten alle Karnevalisten, sowohl die Akteure, als auch die Helfer im Hintergrund, ehrenamtlich. Marx: "Der schönste Lohn für mich ist es, wenn die Leute staunen, sobald sich der Vorhang hebt." Er weiß aber auch: "Nach wenigen Minuten ist dieser Effekt weg, dann wollen die Leute Programm sehen." Auch dafür ist Marx zuständig, der als als Elferratspräsident durch eine Hälfte einer jeden Saarraketen-Sitzung führt. al

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