Franziskus hoch zu Ross auf dem Weg zu Wendelin

St. Wendel. "Was zieht die Menschen am Pfingstmontag in das Wendelstal?" Pastor Anton Franziskus von der Pfarrei St. Wendelin stellte diese Frage an den Beginn seiner Predigt. Vielleicht sei es die Verbundenheit mit dem heiligen Wendelin. Er habe sich freigemacht von allem irdischen Besitz, habe eine neue Freiheit gesucht und andere Maßstäbe für das Leben gefunden

St. Wendel. "Was zieht die Menschen am Pfingstmontag in das Wendelstal?" Pastor Anton Franziskus von der Pfarrei St. Wendelin stellte diese Frage an den Beginn seiner Predigt. Vielleicht sei es die Verbundenheit mit dem heiligen Wendelin. Er habe sich freigemacht von allem irdischen Besitz, habe eine neue Freiheit gesucht und andere Maßstäbe für das Leben gefunden. "Viele Menschen haben ihn über seinen Tod hinaus verehrt und nehmen noch heute Maß an den Werten, die er gefunden hat", sagte der Geistliche. "Solche Werte tragen, werden nicht alt und unmodern. Wer sie abschafft, beseitigt die Wegweiser. Und wenn Werte fallen, bricht das Chaos aus." Beispiele dafür gebe es in der jüngsten Zeit genug. Die Freiheit, die der Herrgott den Menschen geschenkt habe, dürfe deshalb von ihnen nicht missbraucht werden. Und darum sollten sie sich wieder mehr an ihrem Herrgott orientieren. Die heilige Messe wurde bei sonnigem Wetter vor der Wendelskapelle gefeiert und die Lieder von einer Bläsergruppe gespielt. In einer großen Prozession waren vorher 130 Reiter mit ihren Pferden und teils mit Wagen sowie viele hundert Gläubige von der St. Wendeler Basilika aus über den Kapellenweg in das Wendelstal gegangen. Angeführt wurde der Zug durch Pastor Anton Franziskus hoch zu Ross. Mit dem gesegneten Quellwasser erteilte er nach der Messe Menschen und Tieren den Segen. Es ist schon einige Jahre her, dass so viele Besucher und Pferde an diesem traditionellen Wallfahrtstag teilgenommen haben. Die etwa 2000 Gläubigen verteilten sich über das ganze Wiesengelände. Unter ihnen war auch der elfjährige Yannick Groß. Er war mit seiner Familie in der Frühe von Breitenbach aus mit einem Gig, einem leichten Einspänner, über Feld- und Waldwege nach St. Wendel gekommen. Brav hatte das Pony Obelix das Gefährt über den mehr als zehn Kilometer langen Weg gezogen. Schon mehr als 25 Jahre kommt Heinrich Schorr aus Urexweiler zur Reiterwallfahrt nach St. Wendel. In den Anfangsjahren sei er, wie er berichtete, immer mit den Pferden gekommen. Am Montag war der Urexweiler mit einem Traktor und einer Kutsche aus Grügelborn da. "Am Nachmittag machen wir mit einer größeren Gruppe eine Ausfahrt in das Ostertal", kündigte der Festbesucher an.Ein Teil der Wallfahrer blieb über Mittag im Wendelstal und sättigte sich mit deftiger Erbsensuppe. Für den gemütlichen Aufenthalt hatten die Mitglieder des Ausschusses der Partnerschaft mit der Pfarrei St. Josef in Tjumen in Sibirien gesorgt. Dorthin soll auch der Verkaufserlös gehen. gtr

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