Ein Dorf mit Passion

Auersmacher. Ein Dorf wird Passionsspielort. Und die Obere Saar wird vom 27. Februar bis zum Karfreitag am 2. April zum Ziel von Theaterbesuchern aus ganz Deutschland. Alle fünf Jahre bringen 250 Menschen in Auersmacher das Leben und Sterben von Jesus Christus auf die Bühne. 2010 steht ein Jubiläum an. Denn vor 75 Jahren gab es zum ersten Mal Passionsspiele im Dorf

 Jesus, dargestellt von Peter Lang, spricht zum Volk: Probenalltag in Auersmacher. Foto: Maurer

Jesus, dargestellt von Peter Lang, spricht zum Volk: Probenalltag in Auersmacher. Foto: Maurer

Auersmacher. Ein Dorf wird Passionsspielort. Und die Obere Saar wird vom 27. Februar bis zum Karfreitag am 2. April zum Ziel von Theaterbesuchern aus ganz Deutschland. Alle fünf Jahre bringen 250 Menschen in Auersmacher das Leben und Sterben von Jesus Christus auf die Bühne. 2010 steht ein Jubiläum an. Denn vor 75 Jahren gab es zum ersten Mal Passionsspiele im Dorf.

Das ist ein Kraftakt für Ehrenamtliche, hinter dem die Bühnenerfahrung des Theatervereins "junge bühne" steht - und die Unterstützung aus dem ganzen Dorf. Täglich sind jetzt Proben. Und im Vorverkaufsbüro gehen Kartenwünsche aus ganz Deutschland ein. Am 27. Februar ist Premiere. Josef Lang, einer der beiden Regisseure sagt, worum es geht: "Wir wollen zeigen, was an den letzten Tagen Jesu passiert ist und mit den Mitteln des Theaters die Botschaft näher bringen, die Jesus verkörpert hat." Lang und Mitregisseur Gilbert Meßner lassen die Darsteller zeigen, wie Jesus Christus auf die Menschen wirkte. Was er ihnen zu sagen hatte. Sei es bei der Bergpredigt, beim Gleichnis vom Barmherzigen Samariter, bei seinem Eintreten für die Ehebrecherin. "Die zentralen Anliegen Jesu sind doch: Liebet einander. Stiftet Frieden, auch wenn es schwer fällt", sagt Meßner. In der Auersmacher Aufführung hat denn auch, wie beide betonen, Antisemitismus ebenso wenig Platz wie das träge Festhalten an überkommenen Rollenbildern. Beispiel Judas: "Ich will erreichen, dass jeder Zuschauer nach der Vorstellung feststellt: Mensch, der ist ja gar kein Verräter, ich an dessen Stelle hätte genauso gehandelt. Judas wollte nur erreichen, dass Jesus zeigt, was er will." Also sei er kein Verräter. Ähnlich zeichne die Inszenierung die Juden. "Wir arbeiten heraus, warum sie so handeln mussten."

Das Ensemble habe sich denn auch bewusst mit der Zeit Jesu auseinander gesetzt, sich - unterstützt vom Auersmacher Pfarrer Peter Sens - mit Gesellschaft und Machtstrukturen befasst, in denen Jesus lebte und starb. Und nun soll dieses Wissen in den Gesten und Worten mitschwingen, die in wenigen Wochen Aufführung für Aufführung in den Saal getragen werden. Das Ziel der Regisseure, denen Christi Botschaft in ihrem Leben wichtig ist? "Wenn aus jeder Aufführung nur zehn Leute nach Hause gehen und danach handeln, was sie gesehen und gehört haben, dann haben wir etwas bewegt."

Auf einen Blick

Karten: montags bis freitags 9 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr unter Tel. (0 68 05) 91 25 44.

Eintrittspreise: Erwachsene 16 Euro, Kinder (bis 14) acht Euro.

Aufführungstermine:

27. Februar, 19 Uhr; 28. Februar, 11 und 15 Uhr;

6. März, 15 und 19 Uhr; 7. März, 11 und 15 Uhr; 13. März, 15 und 19 Uhr; 14. März, 11 und 15 Uhr; 20. März, 15 und 19 Uhr; 21. März, 11 und 15 Uhr; 27. März, 15 und 19 Uhr; 28. März, 11 und 15 Uhr; 1. April, 19 Uhr; 2. April: 11, 15 und 19 Uhr. leh

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