Brebacher Klinik in zwei Jahren zu

Brebach. Wenn alles klappt, wie jetzt geplant, dann wird die Saarland-Heilstätten GmbH (SHG) ihre Klinik in Brebach in zwei Jahren schließen. Das gab die SHG-Geschäftsführung gestern offiziell bekannt. Alle Mitarbeiter werden auf dem Sonnenberg weiterbeschäftigt, bestätigte SHG-Pressesprecher Fred Eric Schmidt gestern auf SZ-Anfrage

Brebach. Wenn alles klappt, wie jetzt geplant, dann wird die Saarland-Heilstätten GmbH (SHG) ihre Klinik in Brebach in zwei Jahren schließen. Das gab die SHG-Geschäftsführung gestern offiziell bekannt. Alle Mitarbeiter werden auf dem Sonnenberg weiterbeschäftigt, bestätigte SHG-Pressesprecher Fred Eric Schmidt gestern auf SZ-Anfrage.

Die SHG will bis 2013 neben ihrer Geriatrie auf dem Sonnenberg einen Neubau errichten und dort ihre geriatrische Abteilung aus Brebach unterbringen. Die Stadt hat den Bauantrag bereits bewilligt.

Im Dezember 2009 hatten SHG-Geschäftsführer Alfons Vogtel und Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer gegenüber der SZ eingeräumt, dass die Brebacher Klinik Verluste mache und nicht auf dem aktuellen Stand der Technik sei. In vielen Zimmern gebe es keine "Nasszellen" - und wenn die eingebaut würden, hätte die Klinik auf einmal nicht mehr 51 sondern nur noch 36 Zimmer.

Gescheiterte Pläne

Außerdem war die Brebacher Klinik in die Schlagzeilen geraten, als die SHG dort 2009 für rund 16 Millionen Euro ein Neurologie-Zentrum einrichten wollte. Dieses Projekt scheiterte an einem Veto aus dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz. Das Amt glaubte, Lärm und Gestank in Brebach könnten die Genesung von Neurologie-Patienten beeinträchtigen. Außerdem gingen Nachbarn der Klinik auf die Barrikaden, weil sie befürchteten, dass beim Bau der Neurologie ein großer Teil des Krankenhausparks geopfert würde.

Auf SZ-Anfrage erklärte gestern der SHG-Aufsichtsratsvorsitzende und Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (Awo), Paul Quirin: "Der Aufsichtsrat der SHG hat es sich nicht leicht gemacht und sich erst nach reiflicher Überlegung und ausführlicher Beratung einstimmig für die Konzentration der Geriatrie auf dem Sonnenberg entschieden." Der Aufsichtsrat glaube, nur dort könne die SHG "sowohl wirtschaftlich als auch medizinisch die besten Voraussetzungen" für "eine moderne und hochleistungsfähige geriatrische Versorgung der Bevölkerung" anbieten.

Auch SHG-Geschäftsführer Alfons Vogtel geht davon aus, dass die SHG ihre Geriatrie auf dem Sonnenberg wesentlich wirtschaftlicher betreiben kann als bislang in Brebach - und dass "die Patienten" auf dem Sonnenberg "insgesamt besser aufgehoben" sind. Dort - in direkter Nachbarschaft eines großen SHG-Klinikums - seien "medizinische und pflegerische Ressourcen besser verfügbar".

Gleichzeitig versicherte Vogtel gestern: "Die Klinik in Brebach wird ordnungsgemäß weitergeführt, bis der Neubau fertig ist und der Umzug auf den Sonnenberg stattfinden kann." Und selbst danach werde sich "die medizinische Versorgung der Bevölkerung nicht verschlechtern".

1700 Arbeitsunfälle

Vogtel: "Von Brebach bis zum Sonnenberg sind es nur wenige Minuten." Außerdem werde ja für den "Notarzt-Standort an einvernehmlichen Lösungen" gearbeitet. Dasselbe gelte für die Belegbetten niedergelassener Ärzte in der Brebacher Klinik.

Die Betreiber der chirurgischen Gemeinschaftspraxis an der Brebacher Klinik erklärten im April 2010, dass sie jedes Jahr rund 6000 Unfälle und 1700 Arbeitsunfälle behandeln.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort