SHG investiert auf Sonnenberg

Saarbrücken. Die Entscheidung ist gefallen: Die Saarland Heilstätten GmbH (SHG) wird das Neurologiezentrum auf dem Sonnenberg bauen. Das teilte Geschäftsführer Alfons Vogtel der SZ nach der Sitzung des Aufsichtsrats mit. Damit ist eine monatelange Diskussion beendet. Die SHG wollte ursprünglich in Brebach Millionen in einen Anbau investieren (die SZ berichtete mehrfach)

Saarbrücken. Die Entscheidung ist gefallen: Die Saarland Heilstätten GmbH (SHG) wird das Neurologiezentrum auf dem Sonnenberg bauen. Das teilte Geschäftsführer Alfons Vogtel der SZ nach der Sitzung des Aufsichtsrats mit. Damit ist eine monatelange Diskussion beendet. Die SHG wollte ursprünglich in Brebach Millionen in einen Anbau investieren (die SZ berichtete mehrfach). Doch das scheiterte an einem Einspruch des Landesamts für Umwelt- und Arbeitsschutz. Die Behörde befürchtete eine zu große Belastung der Patienten mit Lärm und Gestank, weil das Krankenhaus sehr nah an das Unternehmen Halberg Guss herangerückt wäre. Auch Brebacher hatten gegen den Bau protestiert, weil die SHG einen Teil des Krankenhausparks für das Neurologiezentrum opfern wollte. Vogtel erklärte: "Wir hätten das Krankenhaus in Brebach gerne langfristig gesichert. Aber es gab erhebliche Widerstände. Deshalb ist der Sonnenberg die bessere Lösung." Im Frühjahr sollen die Bauarbeiten beginnen. Vogtel teilte außerdem mit, dass die Geriatrie-Abteilung in Brebach mit 51 Betten auf den Sonnenberg verlagert werden soll. So stehe es in der mit dem Aufsichtsrat vereinbarten "Zielplanung". Der Geschäftsführer wies darauf hin, er habe immer gesagt, dass das Neurologiezentrum wichtig für Brebach sei. Denn das Krankenhaus fahre zurzeit Verluste ein. Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer ergänzte, die Klinik sei nicht auf dem modernsten Stand. In vielen Zimmern gebe es keine Nasszellen. Würden die aber eingebaut, gebe es statt 51 nur noch 36 Zimmer. Damit könne ein Krankenhaus aber nicht wirtschaftlich arbeiten, betonte Altmeyer. Das Hauptproblem nach Ansicht Vogtels: "Wir bekommen dort keine Baumaßnahmen genehmigt wegen der Lärmemissionen." Die seien jetzt schon im Grenzbereich. Deshalb sei es eine "Phantomdiskussion", die Geriatrie in Brebach stärken zu wollen. Der frühere Chefarzt Claus Theres hatte gefordert, die Geriatrie-Rehabilitation von Quierschied nach Brebach zu verlagern, weil die Klinik in Quierschied geschlossen wird. Alfons Vogtel betonte, dass die Arbeitsplätze gesichert sind - die Beschäftigten arbeiteten eben künftig auf dem Sonnenberg.Für Brebach wolle die SHG nun ein Konzept für die Zukunft entwickeln, teilte Vogtel weiter mit. Die Notfallchirurgie solle erhalten werden. Zudem seien weitere Tagesklinik-Angebote zum Beispiel in der Geriatrie (Behandlung von Alterskrankheiten) und Gerontopsychiatrie für seelische Krankheiten im Alter denkbar. Über die Zukunft des Brebacher Krankenhauses entscheide aber die SHG nicht allein, sagte Vogtel. Die habe das Gelände von dem Unternehmen Saint Gobain bis 2025 gepachtet. Wie es danach weitergeht, ist offen. Meinung

Hiobsbotschaft für Brebach

Von SZ-RedakteurMarkus Saeftel Für Brebach kommt die schlimme Nachricht ausgerechnet kurz vor Weihnachten: Die Geriatrie-Abteilung des Krankenhauses mit 51 Betten wird auf den Sonnenberg verlagert. Damit verliert das Krankenhaus sein Herzstück. Dabei wollte die Saarland Heilstätten GmbH (SHG) vor Monaten noch ein Neurologiezentrum in dem Stadtteil bauen. Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz legte aber in letzter Minute sein Veto ein. Die SHG hatte auch den Widerstand der Brebacher unterschätzt, die nicht wollten, dass ein großer Teil des Krankenhausparks für den Anbau geopfert wird. Proteste von Anwohnern muss der Konzern auf dem Sonnenberg nicht fürchten. Aber er steht in der Verantwortung, ein Zukunftskonzept für Brebach zu erarbeiten. Hier ist auch Regionalverbandsdirektor Peter Gillo gefordert. Er muss im Aufsichtsrat darauf drängen, dass eine gute medizinische Versorgung am Halberg gesichert wird.

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