Wo der Urlaub sicher ist in Kriegs- und Krisenzeiten

Völklingen · Bei vielen Reiseveranstaltern in der Region ist die Türkei das beliebteste Reiseland im Herbst. Auch Tunesien ist wieder nachgefragt, Ägypten weniger. Wie sicher sind die Ferienziele aktuell? Das Auswärtige Amt warnt vor Aufenthalten in einigen Ländern.

 Wer als Tourist in der Türkei gerne Städte besucht, hier die Ortakoy-Moschee in Istanbul, sollte vor allem im Südosten des Landes besonders vorsichtig sein, warnt das Auswärtige Amt. Foto: np

Wer als Tourist in der Türkei gerne Städte besucht, hier die Ortakoy-Moschee in Istanbul, sollte vor allem im Südosten des Landes besonders vorsichtig sein, warnt das Auswärtige Amt. Foto: np

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Ab in die Sonne" lautet die Devise der Völklinger und Großrosselner Bürger für die Herbstferien, die am 20. Oktober beginnen. "Teilweise wurde schon weit im Voraus gebucht", berichtet Gönül Oral. Die Ehefrau von Celal Oral, Inhaber des Reisebüros Oral Reisen in der Völklinger Markstraße, sagt, dass etwa 95 Prozent ihrer Kundschaft in ihre Heimat in die Türkei fliegen. "Wer im Sommer nicht geflogen ist, fliegt im Herbst", so Gönül Oral. Schnäppchen habe man vor allem bei den Pauschalreisen machen können. Bedenken wegen der derzeitigen Lage an der syrisch-türkischen Grenze hätten ihre Kunden zumeist nicht. "Das sind ja keine klassischen Touristen", erzählt sie, "die wissen, wo es sicher ist."
Warnung vor Demonstrationen

Tatsächlich mahnt das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite Reisende in die Türkei, die türkisch-syrischen Grenzanlagen zu meiden. Auch könnte es bei Demonstrationen , die in Städten im Südosten des Landes sowie vor allem in Istanbul, Ankara und Izmir stattfinden, zu Gewalt, Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern sowie Festnahmen kommen. "Es wird dringend geraten, sich von Demonstrationen und Menschenansammlungen fern zu halten", heißt es weiter auf der Webseite.

Dennoch übt das Land als beliebtes Reiseziel offensichtlich weiterhin eine ungebrochene Anziehungskraft aus. Die Nachfrage sei gleich stark geblieben, bestätigt Anja Lang. "Ich hoffe, das bleibt auch so", so die Mitarbeiterin des Reisebüros John in Großrosseln. "Aber auch die Kanarischen Inseln sind im Trend", weiß Fachkraft Anja Lang. Gerade Familien, die auf die Ferienzeit angewiesen seien, buchten Reisen in den Herbstferien schon weit im Voraus. Jetzt noch etwas Kurzfristiges zu finden, sei schwierig. "Aber die Saarländer sind flexibler als man denkt", schmunzelt Anja Lang.

Als klassischer Mittelstrecken-Pauschalurlaub ist die Türkei als Reiseziel auch beim Reisebüro Degen & Lengert in der Karl-Janssen-Straße in Völklingen einer der Favoriten. "Da ist jetzt gerade das Wetter sehr schön", weiß Michaela Lengert, die das Geschäft gemeinsam mit Norbert Degen führt. Die Nachfrage nach Tunesien sei wieder stark gestiegen, die Nachfrage nach Ägypten wegen der angespannten politischen Lage noch immer eher verhalten. "Nur die Taucher fliegen da immer gerne hin", so Michaela Lengert. Sie selbst war vor zwei Jahren zum letzten Mal in Ägypten, im südlich gelegenen Marsa Alam. Auch seien die gerne angeflogenen Ziele in der Türkei, wie Antalya, von den Unruhen an der Grenze zu Syrien weit entfernt. Ein Klassiker seien Reisen auf die Kanarischen Inseln. Eine einwöchige Pauschalreise mit Halbpension in einem Vier-Sterne-Hotel nach Gran Canaria gibt es zur Zeit ab Luxemburg ab 900 Euro pro Person.
Mallorca fast ausgebucht

Die Türkei und die Kanaren: Auch im Reisebüro Globo Touristik in der Zechenstraße dominieren diese Länder, wenn es um die Gunst der Kunden geht. Mitarbeiterin Selina Nesius berichtet, dass der Reiseveranstalter oder das Auswärtige Amt sofort informierten, wenn es Reisewarnungen gebe. Für Griechenland und Mallorca erhasche man zur Zeit mit viel Glück noch ein Last-Minute-Angebot, obwohl es dort jetzt kühler wird. Diese Angebote seien aber meist teurer als Pauschalreisen .

Zum Thema:

Auf einen Blick Im Internet finden sich die aktuellen Reisewarnungen unter www.auswaertiges-amt.de . Derzeit sind dort 24 Länder aufgelistet - unter anderem der Gazastreifen sowie Ägypten (Teilreisewarnung). red

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