Wie Facebook-Nutzer die Sache mit dem „Weißen Haus“ sehen „Weißes Haus“ hat viele Freunde

Völklingen · Nutzer der SZ-Facebook-Seite stärken Eigentümer Westermann den Rücken.

 Hans-Werner Westermann vor seinem Haus am alten Kaufhof-Areal in Völklingen.

Hans-Werner Westermann vor seinem Haus am alten Kaufhof-Areal in Völklingen.

Foto: BeckerBredel

Da gab es  mal ein kleines gallisches Dorf, umringt von Römern. Aber Asterix und seine Freunde ließen sich nicht unterkriegen und haben es zu literarischem Weltruhm gebracht. Die Story des Völklingers Hans-Werner Westermann, der sein Elternhaus nicht so einfach hergeben will, hat es immerhin ins Stadtgespräch geschafft.  

Kurz gefasst: Das Haus Karl-Janssen-Straße 4, im Volksmund als das  Weiße Haus bekannt, steht mittlerweile als Einzelstück auf der Abrissfläche rund um den Ex-Kaufhof. Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) will es weiterhin kaufen und abreißen und hat schon mit Enteignung gedroht. Doch Westermann, pensionierter Richter, macht, wie berichtet, dieses Spiel nicht mit. Und erhält überraschend viel Unterstützung.

Gestern Mittag, rund einen Tag nach der Veröffentlichung,  verzeichnete der Beitrag „Eine Frage der Familienehre“ auf der SZ-Facebook-Seite bereits 3150 Aufrufe und 26 Kommentare. „Recht hat er. Ich würde auch nicht verkaufen. Ich hoffe, dass die Familie noch lange Freude an dem Haus hat“, schrieb da Yukiri Miasaki. „Respekt vor diesem Herrn!“, pflichtete Thorsten Jochum bei. „Recht hat er. Schluss mit der Völklinger Chaos-Verwaltung“, meinte Georg Hirschmann.

„Es ist schon erbärmlich, wenn Stadtplanung nur übers Abreißen statt über den Bestand planen kann“, schrieb Rudolf Altmeyer. Hermann Braun wohnt selbst am Rande der Abrisszone, nämlich in der Alten Schulstraße 17. Er wünscht dem Weißen Haus, „dass es noch lange durchhält“, und sieht die Stadtplanung  mit ihrem Großprojekt auf völlig falschem Kurs.  „Vermutlich wird das Weiße Haus auch dieses ach so Neue überstehen, und man darf gespannt sein, wie lange es dauert, bis es wieder heißt: Planen, bauen und dann? Richtig: Abreißen!“, meint Braun in einem Leserbrief.

Westermann, der sich  launig als Patriarchen eines Familienclans bezeichnet, muss aber auch  Schelte einstecken. „Hier geht es einfach nur um die Sturheit eines Mannes. Würde es ihm wirklich um das Haus gehen, dann wäre es nicht in so einem erbärmlichen Zustand“, schrieb zum Beispiel Sarah Geiger. Der offizielle Gutachter-Wert des Weißen Hauses liegt nur noch bei etwas über 50 000 Euro. Falls sich die Stadt hier auf ihn zubewegt, will Westermann, wie er sagt,  erneut seine Ahnen fragen. Auf Facebook antworten die dann aber sicher nicht.

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