Hoher Besuch in der Dienststelle

Sulzbach · An Heiligabend gab es auch für die Dienst tuenden Beamten der Sulzbacher Polizei Geschenke. Diese wurden vom Bürgermeister und seiner Stellvertreterin überreicht.

 Innenstaatssekretär Christian Seel (links) und Polizeikommissar Tom Lechleiter an Heiligabend in der PI Sulzbach. Foto: Martin

Innenstaatssekretär Christian Seel (links) und Polizeikommissar Tom Lechleiter an Heiligabend in der PI Sulzbach. Foto: Martin

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Weihnachten heißt für die meisten Menschen, freizuhaben und die Zeit mit der Familie zu verbringen. Das ist für manche Berufe nicht selbstverständlich. Da bedeutet das Fest, seinen Dienst wie sonst zu verrichten. Dazu zählt auch die Polizei . Die Polizeiinspektion Sulzbach (PI) hatte noch an Heiligabend hohen Besuch: Staatssekretär Christian Seel, der Stellvertreter des Innenministers, war zusammen mit Bürgermeister Michael Adam und der Beigeordneten Mary-Rose Bramer in das Gebäude in der Gärtnerstraße gekommen.

Es ist an diesem Donnerstagmorgen um 11 Uhr ruhig auf der Dienststelle. Auch draußen herrscht Stille im Vergleich zu einem sonstigen Werktag. Der Verkehr scheint in der Innenstadt beinahe zum Erliegen gekommen zu sein. Von der Polizeidienststelle sind die meisten Mitarbeiter auf Streife. Sechs Ordnungshüter sind für die Frühschicht, die bis 13.45 Uhr dauern wird, eingeteilt. Innenstaatssekretär Christian Seel fährt in seiner Dienstlimousine vor und begrüßt Bürgermeister Michael Adam . Beide sind guter Laune und haben auch auf geschäftsmäßige Kleidung verzichtet: Seel trägt zum weißen Hemd ohne Krawatte eine Jeans und ein dunkles Sakko. Bürgermeister Adam hat den roten Pulli zur hellbraunen Kordhose gewählt. Für den Ministeriumsvize ist der Besuch heute in Sulzbach kein Zufall: "Alle Jahre wieder besuche ich Polizeiinspektionen (PI)", erklärt der Politiker. Vier Dienststellen, die mit Flüchtlingen zu tun haben bzw. zu tun haben werden, stehen auf seinem heutigen Plan.

Auf Sulzbach sei die Wahl wegen der Außenstelle Hirschbach der Landesaufnahmestelle Lebach gefallen. Sie wird Anfang 2016 in Betrieb gehen. Neben der Landesaufnahmestelle in Lebach mit aktuell rund 2000 Flüchtlingen besuchte Seel noch die PIs in Lebach und Dillingen. Er werde bis etwa 16 Uhr unterwegs sein, ehe es an diesem Tag auch für ihn "Feierabend" heißt und er dann mit seinen Angehörigen feiern wird. Rund 200 Flüchtlinge hat Sulzbach derzeit, berichtete Michael Adam , der die Probleme bei diesem Thema eher bei der Integration, als bei der Unterbringung sieht. Er habe Zweifel, ob das umfangreiche Engagement der Ehrenamtlichen ausreichen wird.

"Ich mache mir um Hirschbach keine Sorgen", so der Staatssekretär. "Integration ist die schwierigste Aufgabe im ganzen Spiel", blickte er in die Zukunft. Nach und nach sind weitere Polizisten vom Einsatz zurückgekehrt. Für die Sulzbacher Polizeiinspektion - sie ist auch für Dudweiler, Quierschied und Friedrichsthal zuständig und betreut insgesamt rund 60 000 Menschen - mache dieses Thema derzeit keine Probleme. Nadja Jäckel, Dienstgruppenleiterin der Frühschicht an diesem Donnerstagmorgen, rechnet mit den für Weihnachten üblichen Delikten. "Dieses Mal dauern die Feiertage wegen des Sonntags einen Tag länger", beschreibt sie die Hintergründe. Das sorge bei manchen Menschen für eine hohe Anspannung und führe in manchen Familien zu Ärger. Häusliche Gewalt sei dann nicht selten. Menschen, die dem Alkohol gerne zusprechen, hätten zudem das Problem, dass viele Kneipen geschlossen sind. Nicht zuletzt spielten Selbstmordgedanken eine Rolle.

Die PI Sulzbach sei hinsichtlich des Alters der Kollegen eine junge Wache, erklärte Jäckel. Die meisten hätten noch keinen Nachwuchs, weshalb der Dienstplan auch nicht anders sei als sonst. Dann werden die Polizisten zu einem Einsatz gerufen, und die Wache leert sich wieder. Bürgermeister Adam und die Beigeordnete Bramer überreichen Geschenke.

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