Weltrekord im Schwabenland

Saarbrücken/Münsingen · Sie schlossen neue Freundschaften, überstanden ein Unwetter und bauten eine riesige Murmelbahn: Pfadfinder vom Saarbrücker Eschberg und aus Scheidt sind mit vielen Eindrücken von einem großen Zeltlager auf der Schwäbischen Alb zurückgekehrt.

 Diese Pfadfinder vom Saarbrücker Eschberg hatten viel Spaß auf der Schwäbischen Alb. Foto: Paulus

Diese Pfadfinder vom Saarbrücker Eschberg hatten viel Spaß auf der Schwäbischen Alb. Foto: Paulus

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Alle vier Jahre veranstaltet der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) ein Bundeslager. 50 Pfadis aus den Stämmen "Römer" vom Saarbrücker Eschberg und "Scheidterhaufen" aus Scheidt waren vom 6. bis 16. August in der Biosphärenregion auf der Schwäbischen Alb dabei. Und sie hatten ein ehrgeiziges Ziel: Die Saarbrücker wollten mit Pfadfindern aus Rheinland-Pfalz die längste Murmelbahn der Welt bauen. Hunderte der schwarzen Pfadfinderzelte standen auf dem Schachen bei Münsingen . Dazwischen immer wieder Holzbauten, die im Laufe der Tage immer höher wurden. So entstand sogar ein Förderturm. Denn das Lagermotto "Volldampf" führte die Pfadfinderinnen und Pfadfinder in die Zeit der industriellen Revolution. In acht Teillagern wurde das Thema spielerisch umgesetzt und entdeckt, getüftelt und geforscht. Paul Schrickel (15) von den "Römern" erzählt, er habe geübt, Kühe zu melken und Mehl zu mahlen. Und in der Teejurte habe er viel über den "Fairen Handel" gelernt.

Zu einem Bundeslager gehören aber auch die "Singe-Runden", die Begegnungen mit den internationalen Gruppen aus 19 Ländern oder das gemeinsame Kochen. Die Lebensmittel dazu kamen zum großen Teil von Bauern aus der Region. Für die Entspannung gab es sogar einen Hängemattenwald, und in einem der Großzelte einen Swimmingpool und eine Sauna.

Auch Anika Fürsattel (16) und Anna Kirschbaum (16) kehrten mit vielen neuen Eindrücken zurück. "Wir haben neue Pfadis aus ganz Deutschland kennengelernt", berichten sie: "Und wir konnten während einer zweitägigen Wanderung, einem sogenannten Hajk, die Schwäbische Alb erkunden." Der Wettergott meinte es aber nicht nur gut mit den 4500 Pfadfinderinnen und Pfadfindern: Wegen einer Unwetterwarnung musste der Lagerplatz auf dem Schachen geräumt werden. "Wir mussten alle den Zeltlagerplatz verlassen und in einer Schule übernachten", erzählen Fabian (11), Johanna (11) und Julius (12) Luxenburger. Zum Glück war das Unwetter nicht so schlimm wie vorhergesagt und die Pfadis konnten am nächsten Morgen zurückkehren. Die Schäden waren bald wieder repariert. "Das war wirklich aufregend und einer der Höhepunkte der Tage hier", meinen die Geschwister.

Trotz Regen und Sturm haben es die Pfadfinder aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz am Ende dann geschafft: Sie bauten die längste Murmelbahn der Welt. Die 5,5 Zentimeter große Stahlkugel rollte ohne Unterbrechung die 1900 Meter lange Bahn aus Blechrinnen den Schachen hinunter. Alles wurde dokumentiert. Nun heißt es: abwarten. In ein paar Wochen wird geklärt sein, ob es die Pfadfinder in das "Guinness-Buch der Rekorde" schaffen.

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