Hübsch, aber schmutzig

Püttlingen. Im Frühjahr hatte es Irritationen gegeben, nachdem mehrere Bürgermeister auf Geheiß ihrer Stadt- oder Gemeinderäte beim Entsorgungsverband Saar (EVS) gegen dessen neuen Gewinn- und Gebührenplan gestimmt hatten

 Rein optisch hat sich der Köllerbach durch die Schritt für Schritt vollzogene Renaturierung zu einem hübschen Bach gemausert (unser Archivfoto zeigt Arbeiten vor fast zehn Jahren in Püttlingen). Die Wasserqualität lässt dagegen gerade im Raum Püttlingen noch immer zu wünschen übrig. Foto: Jenal

Rein optisch hat sich der Köllerbach durch die Schritt für Schritt vollzogene Renaturierung zu einem hübschen Bach gemausert (unser Archivfoto zeigt Arbeiten vor fast zehn Jahren in Püttlingen). Die Wasserqualität lässt dagegen gerade im Raum Püttlingen noch immer zu wünschen übrig. Foto: Jenal

Püttlingen. Im Frühjahr hatte es Irritationen gegeben, nachdem mehrere Bürgermeister auf Geheiß ihrer Stadt- oder Gemeinderäte beim Entsorgungsverband Saar (EVS) gegen dessen neuen Gewinn- und Gebührenplan gestimmt hatten. So wollte nun das EVS-Management offensichtlich die Weichen stellen, um Politiker aus Stadt- und Gemeinderäten frühzeitig über Rahmenbedingungen, Eckdaten und Perspektiven ihres wirtschaftlichen Verhaltens zu informieren. Dazu war auch - zu einem von sechs saarländischen Regionalforen - in die Püttlinger Stadthalle eingeladen worden. Dort gab es auch für das Köllertal interessante Informationen.Die Sanierung der Kläranlagen Walpershofen und Püttlingen werde in den kommenden Jahren vorangetrieben. Wie es hieß, sei dazu eine Gesamt-Investition von beinahe 20 Millionen Euro veranschlagt.

Fast 20 Millionen Euro

Geld, das letztendlich auch dem Umweltschutz zugute kommen solle, beispielsweise den Bachläufen: Nach der Gewässergütekarte des zuständigen Landesamtes gelten der Köllerbach als "sehr stark verschmutzt", der Püttlinger Schlehbach sogar als "übermäßig verschmutzt". Die Bachläufe im Bereich Heusweiler befänden sich dagegen bereits im grünen Bereich und seien nur "mäßig belastet". Das sei auch der dort bereits funktionierenden Abwasserreinigung modernen Stils zu verdanken.

Insgesamt waren 300 Politiker beziehungsweise Führungskräfte kommunaler Verwaltungen zu der Konferenz eingeladen, von denen allerdings nur knapp über 30 gekommen waren. Die da waren, hörten im allgemeinen Teil zur Müllentsorgung weitgehend eine Wiederholung von Bilanzen und Projekten des EVS, die schon in der Zeitung zu lesen waren. Der Rückgang der so genannten Leerungs-Häufigkeit auf durchschnittlich 12,8 Mülltonnen pro Haushalt und Jahr lässt die Einnahmen des Verbandes schrumpfen, die hohen Energiekosten lassen die Ausgaben steigen. Günstig wirke sich jedoch das derzeit niedrige Zinsniveau aus, betonte Max Krajewski, Leiter des Finanzwesens beim EVS.

Im weiteren Verlauf des Regionalforums ging es unter anderem in Frage und Antwort um zukunftsweisende Energiegewinnung: die Stichworte lauten Klärgasverwertung, Fotovoltaik, Wärmetauscher oder Mikroturbine, vorgesehen etwa in Walpershofen. Weitere Themen waren das Vermeiden von Kosten und die soziale Komponente der bestehenden Gebührenstrukturen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort