Mal kräftig auf die Pauke hauen

Sulzbach · Sechs Kurse zur musikalischen Früherziehung laufen zurzeit in Sulzbach, Quierschied und Fischbach. Die Mädchen und Jungen können sich dabei spielerisch ausprobieren und so „ihr“ Instrument finden.

Langsam senken sich die kleinen blauen Quellen den Berglauf hinab, kurven ein wenig umher und verbinden sich dann zart schmelzend zum großen Fluss Moldau. Gudrun Jung ist eine der Betreuerinnen der Früherziehungsgruppe, die innerhalb der elementaren Musikpädagogik im Kurs Musikalische Früherziehung angeboten wird. Mit acht Kindern probt sie an der Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal gerade für eine Aufführung zum Kurs-Abschluss im Oktober.

"Stell Dir vor, das wär' echtes Wasser", sagt die kleine Emma etwa. Und Jonas ruft laut "Juhu!", als er erfährt, dass die Kleinen jetzt zwar mit einer Handtrommel üben, beim richtigen Auftritt aber "auf die Pauke hauen" dürfen. Neben den tänzerischen Elementen mit blauen Tüchern der oben beschriebenen Szene steht natürlich das Benutzen der Saiten- und Tasten-Instrumente und Gesang im Vordergrund.

Da Kinder im Vorschulalter von vier bis sechs Jahren oftmals noch nicht genau wissen, welches "ihr" Instrument ist, ist die musikalische Früherziehung so ausgelegt, dass die jungen Musiker spielerisch herangeführt werden. "Das Konzept hat mein Vorgänger Ewald Fischbach im Saarland eingeführt", erklärt Musikschul-Leiter Uwe Brandt. Und da die Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal einen guten Ruf genießt, hospitieren mitunter auch Musikpädagogen kooperierender Einrichtungen hier.

Sechs Kurse zur musikalischen Früherziehung laufen zurzeit parallel in Sulzbach und den Dependancen in Fischbach und Quierschied . Jeweils etwa acht bis zwölf Kinder nehmen daran teil. "So kann man schon früh schauen, wo eine Begabung liegt", sagt Gudrun Jung. Und habe ein Kind erst mal "sein" Instrument gefunden, dürfe man ihm schon vertrauen. "Natürlich wird dadurch auch das Selbstbewusstsein gestärkt", erklärt Uwe Brandt. Und wenn die Kinder sehen, dass sie ein Instrument gut beherrschen, werde etwa auch die Lust zum Zusammenspiel in Ensembles geweckt.

Der Kurs erfreue sich nach wie vor starker Beliebtheit. Nach einem Rückgang vor ein paar Jahren habe man jetzt wieder steigendes Interesse festgestellt. Auch Kinder mit Migrationshintergrund nehmen das Angebot stärker wahr. Und für die Kinder hört die musikalische Erziehung nach Erreichen des Schulalters nicht auf. Viele junge Musiker seien zum Beispiel bis zum Abitur eingeschrieben. "So kann man von Anfang an zielgerichtet auf eine gute musikalische Ausbildung hinarbeiten", so der Schulleiter.

Für die Teilnahme an der musikalischen Früherziehung braucht es keine Voraussetzungen. Ein Infoabend für Eltern findet am Montag, 15. September, 19.30 Uhr, in der Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal , Sulzbachtalstr. 126, statt.

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