Ehrenbürger Ankerkreuz Stadt dankt starken Persönlichkeiten

Püttlingen · Püttlinger Ankerkreuz geht an Paul Schneider, Gerd Meyer, Gerhard Ballas, Günther Altmeyer und Luzia Thiel.

„Das Püttlinger Ankerkreuz wird heute in Form einer Medaille mit Wappen und Umschriften an einem Band in den Stadtfarben Weiß-Rot getragen.“ So beschreibt es die Ehrenordnung der Stadt Püttlingen aus dem Jahr 1999. Nur alle paar Jahre wird das Ankerkreuz verliehen, dieses Mal am Tag der deutschen Einheit in der Stadthalle. Der Püttlinger Stadtrat hatte vor knapp einem Jahr einstimmig fünf Persönlichkeiten (siehe Kurzporträts) für das Ankerkreuz bestimmt. Natürlich fand das Ereignis im gebührend festlichen Rahmen statt, mit Blasmusik von der Stadtkapelle unter Leitung von Walter Skarba, mit vielen Gästen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens, mit Umtrunk. Bürgermeister Martin Speicher (CDU) hatte seine Amtskette angelegt, und für jeden Geehrten gab’s eine eigene Laudatio. „Paul, vergiss nie, wo du herkommst! An diese Lebensweisheit der Mutter hat sich Paul Schneider immer gehalten. Er war ein beliebter Lehrer, ein hochangesehener Schulleiter, ein erfolgreicher Ringer und Trainer mit zahlreichen nationalen und internationalen Erfolgen“, sagte Laudator Gerd Meyer. Der sich direkt davor das Lob auf seine eigene Person vom Püttlinger Altbürgermeister Rudolf Müller angehört hatte: Als hilfsbereiten „Kümmerer und Ansprechpartner für viele Lebenslagen in Stadt und Land“ kennen die Saarländer Gerd Meyer, betonte Müller, als einen Familienmenschen „mit großem Netzwerk in Politik, Wirtschaft, Sport, der viele Fäden erfolgreich gezogen hat und Probleme oft aus dem Stand heraus lösen konnte“, sagte Müller. Die Laudatio auf Gerhard Ballas hielt dessen früherer CDU-Fraktionskollege Edmund Altmeyer, er sagte unter anderem: „Seine Beziehungsstärke ist gleichzeitig seine Führungsstärke. Wir alle kennen Gerhard Ballas als bescheidenen, rücksichtsvollen und toleranten Menschen, eine Institution im politischen, gesellschaftlichen, sozialen und sportlichen Leben unserer Stadt und darüber hinaus.“ Christian Müller, Erster Beigeordneter der Stadt, lobte das gesellschaftliche, gewerkschaftliche und politische Engagement von Günter Altmeyer mit den Worten: „Eine Persönlichkeit mit vielen Facetten, ein Macher und Anpacker, der viele wichtige Weichen in Püttlingen richtig gestellt hat.“ Barbara Syhr schließlich, als Wegbegleiterin der Ankerkreuz-Trägerin Luzia Thiel, zeigte sich besonders beeindruckt „von der Zielstrebigkeit und Beharrlichkeit, mit der Luzia, auch gegen viele Widerstände“, ihre Lebensaufgaben (Gründung des Selbsthilfevereines Kita Püttlingen und Kommunalpolitik) als alleinerziehende Mutter umgesetzt habe. Bleibt die Frage: Warum heißt das Püttlinger Ankerkreuz eigentlich Ankerkreuz? Bürgermeister Speicher konnte aufklären: „Das Ankerkreuz hat für die Stadt Püttlingen einen bedeutsamen historischen Hintergrund“, sagte Speicher beim Festakt. Im Jahre 1768 nämlich habe Fürst Christian-Ludwig von Wied Runkel der damaligen Herrschaft Püttlingen ein eigenes Amtssiegel verliehen, das auf rotem Grund ein silbernes Ankerkreuz zeigt. Dieses gehe auf das Stammwappen der Kriechinger zurück, zu deren Herrschaft Püttlingen von 1365 bis 1681 gehörte; es findet sich auch wieder im heutigen Püttlinger Stadwappen. Speicher: „Somit hat das Ankerkreuz über 600 Jahre für Püttlingen Aussage- und Symbolkraft. Dies war für den Stadtrat beim Erlass der Ehrenordnung auch der Grund, sich für das Ankerkreuz als Auszeichnung zu entscheiden.“

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