Mit Alkohol ist nicht zu spaßen

Püttlingen · Die Schauspielerinnen Almut Liedke und Joséphine Oeding spielten das Stück „Saufen – All Night long“. Es soll helfen, Jungen und Mädchen vor Situationen zu bewahren, die auf der Bühne dargestellt werden.

 Schauspielerinnen machten vor Schülern in Püttlingen deutlich, was passieren kann, wenn zwei Freundinnen sich nach langer Zeit wiedersehen und das in ein Trinkgelage ausartet. Foto: Jenal

Schauspielerinnen machten vor Schülern in Püttlingen deutlich, was passieren kann, wenn zwei Freundinnen sich nach langer Zeit wiedersehen und das in ein Trinkgelage ausartet. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Als die 15 Jahre alte Maja die Schnapsflache in der Hand hält und ihre gleichaltrige Freundin Leo sie anfeuert, endlich auszutrinken, fallen einige Schüler der Peter-Wust-Schule mit ein und klatschen wild in die Hände. Die meisten aber sitzen stumm da, sind mehr oder weniger peinlich berührt, aber auch ein wenig ratlos. Schließlich trinkt Maja sich bewusstlos, Leo zieht mit den Freunden weiter in den nächsten Club. "Ist die assi", rutscht es einem der Schüler raus, die anderen lachen betreten. Schließlich lösen Maja und Leo die Situation auf: Almut Liedke und Joséphine Oeding sind zwei junge Schauspielerinnen , in der Turnhalle der Gemeinschaftsschule floss ausschließlich Wasser durch ihre Kehlen.

Gratis-Drinks locken

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche "Alkohol " unter dem Motto "Alkohol ? Weniger ist besser!", die vom 13. bis 21. Juni zum fünften Mal stattfindet, konnte Schoolworkerin Anja Zender, auch im Arbeitskreis Sucht aktiv, das Schultourtheater Bühnengold an die Schule in Püttlingen holen. Angesprochen waren die Klassenstufen sieben und acht.

Und die Schüler staunten nicht schlecht, als sich aus einem harmlosen Wiedersehenssekt ein "Saufen - All Night long", wie es im Titel des Stückes heißt, entwickelte.

Maja (Almut Liedke), die vor einem Jahr mit der Familie aufs Land gezogen ist, besucht ihre ehemals beste Freundin Leo (Joséphine Oeding) in Berlin. Nach dem "Vorglühen" geht es in den angesagten neuen Club, dort locken jede Menge Gratis-Drinks. Mit denen verführen die beiden auch den ein oder anderen Schüler in der Turnhalle. Vor allem Leo kennt keine Grenzen, trinkt, um zu vergessen, lässt sich auf einen Jungen ein. Es endet in einem handfesten Streit der Mädchen , Maja betrinkt sich als Freundschaftsbeweis, wird mit mehr als drei Promille gefunden, Leo hilft ihr nicht.

Danach fällt der Vorhang, zurück bleiben die Schülerinnen und Schüler , es ist recht still in der Halle. Nach dem Applaus für die beiden Darstellerinnen endet die Vorstellung zum Glück aber noch nicht, denn das Gespräch über die Eindrücke ist überaus wichtig. Helfen, da sind sich fast alle einig, würden sie der Freundin schon, aber auch Stimmen wie "es ist doch jeder für sich selbst verantwortlich" werden laut.

Ein wenig übertrieben

Auch die Frage, wann die beiden Mädchen das Trinkgelage hätten beenden sollen, wird sehr unterschiedlich beantwortet. Einig sind sich die meisten jungen Zuschauer aber darüber, dass das Stück schon ein wenig übertrieben habe. Das denkt auch Lena aus der 7.2. Selbst habe sie so eine Situation noch nicht erlebt, würde aber ihre Freundin nicht einfach liegen lassen, sondern Hilfe holen, sagt sie Schülerin. "Hilfe holen würde ich auch", erklärt Klassenkameradin Xenia. Ach sie hat noch keine vergleichbare Situation erlebt, beide Mädchen kennen aber eine ehemalige Mitschülerin, die wohl auch trinkt und raucht. "Sie hat komische Freunde, und da sie nicht mehr in unserem Freundeskreis ist, muss sie auch selbst entscheiden", sagt Xenia.

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