Da tat der heiße Glühwein gut

Köllerbach. Jedes Jahr dasselbe Spiel: Gerade noch war goldener Herbst, schon beginnt der Advent. Der zweite sogar schon, und der gehört in Püttlingen traditionell dem Köllerbacher Weihnachtsmarkt in der Bucherbach-Burg

 Beim Weihnachtsmarkt in der Burg Bucherbach ließen sich Uli Müller (links) und Aline Scherer ihren Spaß nicht nehmen. Fotos: Jenal

Beim Weihnachtsmarkt in der Burg Bucherbach ließen sich Uli Müller (links) und Aline Scherer ihren Spaß nicht nehmen. Fotos: Jenal

Köllerbach. Jedes Jahr dasselbe Spiel: Gerade noch war goldener Herbst, schon beginnt der Advent. Der zweite sogar schon, und der gehört in Püttlingen traditionell dem Köllerbacher Weihnachtsmarkt in der Bucherbach-Burg. 17 Holzhütten mit Spekulatius, Jagertee, Misteln, Paradiesli-Kakao, deftigen Würstchen, kräftigem Käse, handgezogenen Kerzen, 1001 Düften - halt mit allem, was nicht nur den Weihnachtsmann freut. Wenn's nur nicht so schütten würde! Bei eisigem Wind!Bei diesen üblen Wetter-Verhältnisen hätte man sogar mit noch weniger Besuchern rechnen könnet, aber trotz des ständigen Regens hielten doch einige Köllertaler "ihrem" Weihnachtsmarkt in der malerischen Burg die Treue, verweilten allerdings, des Wetters wegen, nur kurz. "Kommt, einmal gehen wir rum, dann können wir immer noch ins warme Café", fordert Beate König ihre etwas widerstrebende Familie auf. Na ja, wozu gibt's Schirme, Mützen, dicke Handschuhe, warme Jacken? Für solche Fälle eben.

"Es ist nur gut, dass der Mensch das Wetter nicht bestimmen darf. Das gäb ein schönes Chaos", philosophiert Esther Nimmensgern, die Ziegenprodukte verkauft, gut verpackt in mehrere Lagen warmer Bekleidung, fröhlich der Kälte trotzend. Laila Lenz, Vorsitzende des Verkehrsvereins, resümiert am Samstag: "Natürlich hätte ich mir schöneres Wetter gewünscht, aber die gute Laune lasse ich mir deshalb trotzdem nicht verderben. Immerhin gab's keine Absagen, so dass wir keine Abstriche beim Programm hinnehmen mussten."

Herry Weiland, Püttlinger Hans Dampf für viele Lebenslagen, hat sich im Herbst, auf seinem Fußmarsch nach Santiago de Compostela, einen Naturbart stehen lassen. Nun wirkt er mit seiner roten Mütze wie der Weihnachtsmann in Person und freut sich trotz der miserablen äußeren Bedingungen, wie eigentlich immer, des Lebens aus der Sicht des "Fahrenden Mannes", während der vom Verkehrsverein bestellte "offizielle" Nikolaus Schokolade, Weckmänner und gute Worte an beinahe jeden der Besucher verteilt, es sind ja nicht so viele wie gewohnt.

Auch der ein- oder andere Weihnachtsmarkt-Besucher ist durchaus gewillt, das Positive hervorzuheben: "Die Grillwürstchen schmecken mir bei dieser Kälte besser als im Sommer", macht Heinz Oberhofer aus der Not eine Tugend. Und Uwe Metzger freut sich gar: "Als Hobbyfotograf komme ich bei diesem milden Regenlicht und der farbigen Beleuchtung der Burg und des Weihnachtsmarktes zu tollen Ergebnissen." Seine Lebensgefährtin Wenke Schwarz ist unterdessen auf dem Markt fündig geworden: "Ich habe einen wunderschönen Rosenquarz entdeckt. Der sorgt für eine friedliche Stimmung im Haus."

 Verregneter Weihnachtsmarkt - die Stände, hier bei den Skifreunden Les Caboulis, boten etwas Schutz.

Verregneter Weihnachtsmarkt - die Stände, hier bei den Skifreunden Les Caboulis, boten etwas Schutz.

Ein Stimmungs-Aufheller war diesmal sicher auch der heiße Glühwein, der bei diesem Weihnachtsmarkt-Wetter ganz besonders gut tat.

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