Löschen und bergen Retter sind für alle Notfälle gerüstet

Großrosseln · Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Großrosseln an der Wilhelm-Heinrich-Grundschule.

 Antreten zur Jahreshauptübung: Am Samstag  rückte die Feuerwehr Großrosseln zur Wilhelm-Heinrich-Grundschule in Großrosseln aus, um dort den Ernstfall zu proben.

Antreten zur Jahreshauptübung: Am Samstag  rückte die Feuerwehr Großrosseln zur Wilhelm-Heinrich-Grundschule in Großrosseln aus, um dort den Ernstfall zu proben.

Foto: BeckerBredel

Etwa 60 Mal im Jahr rückt die Freiwillige Feuerwehr Großrosseln zu Einsätzen aus. Wöchentlich wird für den Ernstfall trainiert. Und einmal im Jahr demonstrieren die drei Löschbezirke gemeinsam vor Publikum ihre Schlagkraft. Am Samstagnachmittag treten insgesamt 69 Feuerwehrmänner und -frauen vor der Kirche St. Wendalinus zur Jahreshauptübung an. Unterstützt werden die Rosseler Brandbekämpfer von Kollegen aus Ludweiler. Fünf Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Ortsverband Großrosseln, sowie die Notfallseelsorge sind ebenfalls mit von der Partie.

„Schau mal wie viele Feuerwehrautos, das ist ja Wahnsinn!“, ruft eine Besucherin ihrer Tochter zu. Ein kleiner Junge hält ein feuerrotes Modellauto in der Hand. Die Fahrer der echten Autos steuern die Wagen nicht nur schnell und sicher zu den Einsatzorten. Sie können auch zentimetergenau einparken. Gekonnt rangieren sie auf dem relativ kleinen Platz, schnell steht die Fahrzeug-Flotte in Reih und Glied nebeneinander. Den seltenen Anblick halten einige Zuschauer im Bild fest, kurzerhand wird die Kirchentreppe zur Fototribüne umfunktioniert.

Wenig später startet die spektakuläre Demonstration. Um 16 Uhr heult die Sirene auf dem Dach der Grundschule im Wilhelm-Heinrich-Weg. Um auf Nummer sicher zu gehen, wird weiterhin auf diese traditionelle Alarmierung gesetzt. Für den Fall, dass die stille Benachrichtigung über die Funkmeldeempfänger nicht bei allen Feuerwehrleuten funktioniert.

Feuerwehr-Pressesprecher Thomas Tomczyk erläutert über Lautsprecher das angenommene Szenario. Im Keller der Grundschule brennt es. Gewarnt durch die Rauchmelder flüchten Schüler und Lehrer aus dem Gebäude. Schon kurz nach der Alarmierung trifft Einsatzleiter Wendelin Reichert ein. Der stellvertretende Wehrführer und Chef des Löschbezirks Ost sondiert die Lage.

Die Informationen, die er von der Schulleitung erhält, sind besorgniserregend. Nach dem Zählen der Schüler auf dem Sammelplatz ist klar, dass sich noch Jungs und Mädchen im Gebäude befinden. Sie sitzen im Klassensaal sechs fest, der dichte Rauch verhindert eine Flucht.
Und es gibt weitere schlechte Nachrichten: Eine Person hat sich bei der Evakuierung verletzt und musste im Gebäude zurückbleiben. Außerdem wird der Hausmeister im Keller vermisst.

Schnell läuft die Rettungsmaschinerie auf Hochtouren. Während ein großer Lüfter Rauch aus dem Gebäude bläst, kämpft sich ein Atemschutz-Trupp ins Innere vor. Die physischen und psychischen Belastungen sind enorm. Die Retter wissen im Ernstfall nicht, was sie erwartet. Ihr Einsatz wird genau überwacht. Sollten jemand im Eifer des Gefechtes nicht bemerken, dass ihm bald die Luft ausgeht, wird er per Funk zurückbeordert.

Eine Rettungshaube schützt einen Befreiten beim Weg durchs verqualmte Gebäude. Draußen übernimmt das Rote Kreuz den Mann. Eine andere Person rettet die Wehr über eine Steckleiter. Gleichzeitig wird das Feuer gelöscht. Dank der Drehleiter aus Ludweiler kann man die Flammen auch von oben bekämpfen.

Die Einsatzkräfte arbeiten hochkonzentriert, jeder Handgriff sitzt. Schon nach etwa 20 Minuten ist der Feuerspuk vorbei. „Es hat alles wunderbar funktioniert“, resümiert Gemeindewehrführer Friedrich Schido. Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt ist ebenfalls zufrieden. Er lobt die gute Zusammenarbeit mit der Völklinger Feuerwehr und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK). Das Geld, das in die Wehr investiert wurde, so sein Eindruck, sei gut angelegt. Das Durchschnittsalter der Großrosseler Feuerwehrfahrzeuge ist mittlerweile von 33 auf 13 Jahre gesunken.

Das jüngste Tanklöschfahrzeug –  im Frühjahr von der Gemeinde in Dienst gestellt – bewährt sich bei seiner ersten Jahreshauptübung. Es hat 3000 Liter Wasser im Tank. Da ein Hydrant zur Verfügung steht, ist für Nachschub gesorgt. Während man mit dem mitgebrachte Wasser löscht, wird gleichzeitig nachgefüllt. Das Fahrzeug beendet die Übung mit vollem Tank. Und ist sofort wieder einsatzbereit.

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