Jetzt fällt endgültig die Entscheidung

Dudweiler · Aller Voraussicht nach gibt heute der Saarbrücker Stadtrat grünes Licht für den Umzug des Discounters Netto in Dudweiler-Süd.

Heute tagt der Saarbrücker Stadtrat um 16 Uhr in der Congresshalle. Im öffentlichen Teil der Zusammenkunft geht es vor allem um den Umzug des Discounters Netto von der Liesbet-Dill-Straße in die Beethovenstraße in Dudweiler-Süd. Vermutlich handelt es sich bei der Abstimmung bloß noch um eine Formalie, denn unlängst hat sich der Bauausschuss des Stadtrates in nichtöffentlicher Sitzung für das Vorhaben ausgesprochen. Allerdings gegen das Votum von Bündnis 90/Die Grünen, die sich hierfür überhaupt nicht erwärmen können. Sie warnen vor den Auswirkungen des neuen Einkaufsmarktes auf die Anwohner, den Verkehr und auf den nahen Einzelhandel.

Ein Verkehrsgutachten zu dem geplanten Projekt hat derweil die Stadtverwaltung in Auftrag gegeben, im Internet ist es einsehbar (www.saarbruecken.de/rathaus/stadtpolitik/ratsinformationssystem ). Die Expertise (Planungsbüro Sauer) kommt zu dem Ergebnis, dass eine separate Linksabbiegespur auf der Beethovenstraße in Richtung Parallelfahrbahn nicht erforderlich sei. Denn: ,,Der durch den Lebensmittelmarkt erzeugte Neuverkehr kann im direkten Bereich der Einmündung problemlos aufgenommen werden." Die Beeinflussung auf die Einmündung Beethovenstraße/ Kantstraße durch den zusätzlichen Verkehr sei ebenfalls akzeptabel. Und: Aus verkehrsplanerischer Sicht sei das übergeordnete Straßennetz im näheren Umfeld in der Lage, den zusätzlichen Verkehr, der durch den Neubau entsteht, aufzunehmen. Empfohlen wird allerdings eine Querungshilfe für Fußgänger in Form einer Mittelinsel, ,,da die Akzeptanz für den erforderlichen Umweg zur nördlichen Lichtsignalanlage bzw. zur südlichen Fußgängerunterführung gering sein wird."

Was wiederum den Lärmpegel angeht, so kommt die SGS-TÜV Saar GmbH zu dem Ergebnis, dass eine Überschreitung der tagsüber und nachts zulässigen Werte für kurzzeitige Geräuschspitzen nicht zu erwarten sei. Voraussetzung hierfür sei die Umsetzung diverser Schallschutzmaßnahmen. Unter anderem die ,,Einhausung" des Anlieferungsbereichs - und zwar so, dass die Lastwagen während des Entladens der Ware vollständig in diesem Gehäuse stehen. Auf der Einfahrtseite sei zudem ein Rolltor vorzusehen, das während des Entladevorgangs geschlossen bleiben soll. Unnötigen Lärm soll überdies eine auf drei Seiten geschlossene Einkaufswagenbox fernhalten. Und: keine Warenanlieferung von 22 bis 6 Uhr.

Die SZ hat am Montag den Netto-Projektentwickler, die Perfecta GmbH in St. Ingbert, kontaktiert, um mehr zu erfahren über den weiteren Fortgang der Dinge. Das Unternehmen wollte sich auf einen konkreten Zeitplan jedoch noch nicht festlegen. Nur so viel: Wenn alles klappt, wie man es sich vorstellt, könnte ab Herbst das Projekt realisiert werden.

Ein weiteres Thema im Stadtrat ist heute im öffentlichen Teil der Sitzung der Antrag der FDP-Fraktion, Zirkussen mit Wildtieren keine städtischen Flächen mehr zur Verfügung zu stellen. Die FDP macht dies aber davon abhängig, ob die Kommunalaufsicht (Innenministerium) zustimmt.

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