,,Es wäre falsch, jetzt panisch zu reagieren“

Dudweiler · Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat warnen vor ,,unnötiger Panikmache“. Die Nahversorgung in Dudweiler-Süd sei durch den angedrohten Wegzug von Netto nicht gefährdet.

"Wir bedauern die Ankündigung des Lebensmittel-Discounters Netto, die Filiale in der Liesbet-Dill-Straße aufgeben zu wollen. Der dort über Jahrzehnte gewachsene Versorgungsstandort ist wichtig für die lokale, fußläufige Nahversorgung der Bürger in Dudweiler Süd", erklärt der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Timo Lehberger. Einen Umzug des Netto-Marktes in die Beethovenstraße lehne man ab, da dieser nicht zur Verbesserung der Nahversorgung führe: ,,Im Gegenteil, wir gehen davon aus, dass der Umzug sich negativ auf die inhabergeführten Geschäfte in der Liesbet-Dill-Straße auswirkt. So büßt mittelfristig der Standort seine Vielfalt zu Gunsten einer einzigen etwas größeren Filiale ein. Das wäre natürlich schön für den Konzern, der sich so der lästigen kleinen Konkurrenz entledigt, für die am neuen Standort kein Platz vorhanden ist und sich so ein Versorgungsmonopol schafft", erklärt Lehberger im Namen seiner Fraktion. Für die Grünen ist der Standort ,,ein hervorragendes Nebenzentrum mit fußläufig erreichbarer Grundversorgung. Dabei ist ein Discounter nicht unbedingt von Nöten."

Man verstehe die Probleme von Netto am aktuellen Standort. Andererseits glaube man nicht, dass es dem Konzern um Übernahme sozialer oder gesellschaftlicher Verantwortung für Dudweiler geht: ,,Nach unseren Recherchen geht es Netto um die Optimierung der Prozesse. Letztlich ist das Ziel des Umzugs in eine Standardfiliale, mehr Umsatz mit weniger Personalaufwand zu erwirtschaften."

Das Unternehmen versuche mit der jetzigen Ankündigung eine Drohkulisse aufzubauen, um seinen Wünschen Nachdruck zu verleihen. Lehberger: ,,Es wäre falsch, jetzt panisch zu reagieren. Die kleinen Geschäfte in und um die Liesbet-Dill-Straße werden sich bei einer Schließung des Discounters halten, da der beschlossene Bebauungsplan den bestehenden Standort langfristig sichert. Des Weiteren glaube ich nicht, dass die Räume lange leer stehen werden. Dafür ist der Standort zu wertvoll."

Für die Stadtratsgrünen decke sich die Ratsentscheidung für den Bebauungsplan in der Beethovenstraße mit dem kürzlich beschlossenen Einzelhandelskonzept, das zentrale Bereiche und auch die Nebenzentren schütze.

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