Zwei Frauen bedeuten Chaos

Blieskastel. Die Theatergruppe "Mächtig viel Theater" aus Bierbach begeisterte kürzlich in der Bliesgau-Festhalle Blieskastel mit der dritten Vorstellung ihres aktuellen Stückes "Taxi Taxi" nach der Komödie "Lügen haben junge Beine" von Ray Cooney

Blieskastel. Die Theatergruppe "Mächtig viel Theater" aus Bierbach begeisterte kürzlich in der Bliesgau-Festhalle Blieskastel mit der dritten Vorstellung ihres aktuellen Stückes "Taxi Taxi" nach der Komödie "Lügen haben junge Beine" von Ray Cooney. Diese englische Boulevardkomödie wurde selbstverständlich auf saarländische Verhältnisse abgeändert, die Handlung nach Bierbach und Homburg verlegt.Taxifahrer Klaus Dieter Schneider lebt in Homburg mit seiner Frau Romy und Sohn Tom, allerdings lebt er auch in Bierbach mit seiner Frau Thea und Tochter Franziska. Alles ist 18 Jahre lang gut gegangen, keine Familie weiß von der anderen. Bis die beiden Kinder sich im Internet kennenlernen und ein Date beschließen, von dem die Eltern sowie allen voran der Vater etwas zu spät erfahren. So beginnt für den Taxifahrer ein höllischer Tag, an dem es gilt, alles zu tun, um dieses Treffen zu verhindern. Unterstützt wird er dabei von seinem Bierbacher Untermieter und besten Freund Bernd Lang. Der muss sich bis zum Nervenzusammenbruch verausgaben, um Ausreden für jeden, der grade mal in Bierbach zur Tür hereinspaziert, zu erfinden und die Ehefrau Thea in Bierbach in Schach zu halten. Ständig müssen irgendwelche Personen in irgendwelchen Zimmern eingeschlossen werden, damit sie nicht zu ungünstigen Zeitpunkten in das Wohnzimmer, in dem die Handlung spielt, zurückkommen.

Und dann kommt noch der senile Vater von Bernd Lang ins Spiel, der mit seinem Sohn in Urlaub fahren wollte. Er tut noch sein Übriges, um die Situation zu verwirren.

Sohn Tom aus Homburg kommt plötzlich nach Bierbach, während sein Vater sich dort mit Freund Bernd berät, da muss sich der Taxifahrer dann auch mal tot stellen und bedecken lassen wie eine Leiche. Und wenn Tochter Franziska aus Bierbach in Homburg bei Ehefrau Romy in einer anderen Situation auftaucht, wird er schon mal zur wandelnden Stehlampe.

Letztlich hat sich - nach einer überraschenden Schluss-Pointe - die ganze Geschichte zum Guten gewendet, die Kinder können nun ihre Internet-Bekanntschaft vertiefen, Klaus Dieter Schneider kommt nicht wegen Bigamie in den Knast, und Freund Bernd kann endlich mit seinem Vater in den wohlverdienten Urlaub an die Nordsee fahren.

Die hervorragende Leistung der Schauspieler wurde vom Publikum in der fast bis auf den letzten Platz ausverkauften Festhalle entsprechend gewürdigt. Bereits als das Bühnenbild und die Bühnensituation vor Beginn der Vorführung den Zuschauern erklärt wurden, waren diese schon gut gelaunt mit ins Geschehen eingestiegen.

Als Franziska und Tom (hervorragend gespielt von den Bühnenneulingen Sabrina Kipper und Frank Schuler) mit ihren Müttern Thea und Romy (wie immer souverän gespielt: Martina Oster und Annette Motsch) zu Beginn der Vorstellung mit ihren synchron gesprochenen Texten loslegten, waren die Lacher auf ihrer Seite. Ehemann Klaus Dieter und Untermieter Bernd Lang (gelungene Vorstellung von Michael Brengel und Thomas Schuler) überzeugten in ihrer Darstellung von dramatischer Hilflosigkeit und gleichzeitiger Raffinesse im Ausreden erfinden. Und der Vater von Bernd Lang (prima dargestellt von Eckhard Geißel) gab dem ganzen Chaos noch den letzten Schliff. red

Die Komödie ist nochmals zu sehen am 12. Januar 2013 im Rahmen der "Gersheimer Theaterwoche" im Kulturhaus Gersheim (Karten erhältlich beim Kulturamt Gersheim).

Auf einen Blick

Die Schauspieler vom "Mächtig viel Theater": Michael Brengel, Martina Oster, Annette Motsch, Thomas Schuler, Sabrina Kipper, Frank Schuler und Eckhard Geißel; Souffleuse: Monika Schuler; Maske: Barbara Sonntag; Regie: Angelika Wemmert und Friedhelm Nowak; Bühnenbau: Jürgen Oster; Technik und Organisation: Familie M. Risch. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort