Spaß am Musizieren war Akteuren anzumerken

St Ingbert · Mit der Premiere unter freiem Himmel hat es nicht geklappt, aber sonst stimmte alles und es gab Überraschungen, als Marta Hemkemeier ihr erstes Konzert am Pult des Hausmusikkreises der Volkshochschule St. Ingbert leitete.

 Viele Gäste waren am vergangenen Sonntag ins Kulturhaus gekommen, um den Hausmusikkreis unter der neuen Leitung von Marta Hemkemeier zu erleben. Foto: Cornelia Jung

Viele Gäste waren am vergangenen Sonntag ins Kulturhaus gekommen, um den Hausmusikkreis unter der neuen Leitung von Marta Hemkemeier zu erleben. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Die Musiker des Hausmusikkreises der Volkshochschule St. Ingbert hatten so sehr gehofft, dass sie ihr erstes Konzert mit ihrer neuen Leiterin Marta Hemkemeier im Freien spielen können. Bot sich doch das Ambiente im Garten des Kulturhauses in der Annastraße für solch eine Open-Air-Veranstaltung geradezu an. Trockensteinmauern, ein Teich mit Seerosen und Kunst im Garten nimmt den Blick gefangen, beflügelt die Fantasie und lässt den Gedanken freien Lauf.

Zum Entschleunigen vom Alltag, untermalt mit einem klassischen Konzert, ist diese Lokalität wie gemacht. Noch zur Generalprobe saßen die Musiker draußen, doch am Sonntag wurden die zahlreichen Gäste nach drinnen in die Villa Martin gebeten. Und das war gut so, denn beim ersten Stück, dem Divertimento F-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart , öffneten sich im Himmel alle Schleusen. Und trotz des geplanten Freiluft-Erlebnisses vermissten die Zuhörer des kostenlosen Konzerts nichts, sie rückten sowohl vor dem Orchester als auch in dessen Rücken im Nebenraum eben etwas enger zusammen und lauschten dem Programm. Das Doppelkonzert a-Moll von Antonio Vivaldi bestritten Geigenlehrerin Marta Hemkemeier mit ihrer Schülerin Lea Pauli als Solistinnen, gemeinsam mit dem Hausmusikkreis als "Verstärkung". Paul Juon verwendete in seiner Kleinen Sinfonie folkloristische Elemente, von denen im Konzert das Menuett und "In modo antico", das an mittelalterliche Tänze erinnerte, gespielt wurde. "Man merkte den Streichern den Spaß am Musizieren mit ihrer neuen Chefin an, gerade so, als hätte es mit dem Weggang des früheren Leiters Helmut Haag keinen Bruch gegeben. Und dieser war zu Besuch, um seine "alten" Kollegen mit der "Neuen" am Dirigentenpult zu hören.

Sichtlich gerührt

Er war sichtlich gerührt, geradezu begeistert von dem, was er hörte und sagte nur: "Ich wusste ja, dass es gut wird. Aber jetzt kann ich mich beruhigt zurücklehnen." Das Lob gab er persönlich an Marta Hemkemeier weiter, die sich neben der Pausenversorgung mit kostenlosen Getränken noch eine zusätzliche Überraschung für die Gäste ausgedacht hatte. Nach dem Orchesterquartett von Carl Stamitz und einemWalzer von Johannes Brahms folgte mit "Valse" von Charles Gounod ein Wiener Walzer, der nicht nur etwas für die Ohren, sondern an diesem Tag insbesondere für die Augen war. Denn die Überraschung war Hemkemeiers Nichte Kathi Hofmann, Schauspielschülerin in England, die mit ihrem Tanz die Besucher verzauberte. So leise, wie sie durch die Tür gekommen war, verschwand sie auch wieder. Die Gäste waren begeistert. "Süß", "Toll" und "das ist ja mal was ganz anderes" waren nur einige der spontanen Ausrufe der Musikliebhaber im Kulturhaus. Die Mischung gefiel.

Und weil's so schön war, kam die junge Frau zu den Tango-Klängen der "La Cumparsita" von Gerardo Matos Rodriguez noch einmal. Zwei Mal, wenn man es genau nimmt, denn bei der Wiederholung des Stückes tanzte Kathi Hofmann exklusiv für die etwas abseits im Hintergrund des Hausmusikkreises sitzenden Gäste. Und Marta Hemkemeier, wie gefiel ihr das erste Konzert mit dem Hasumusikkreis? "Sehr gut", war ihre Antwort, der es nichts hinzuzufügen gibt.

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