Die Neue feiert ihren Einstand

St Ingbert · Im Kulturhaus St. Ingbert wird am Sonntag lokale Musikgeschichte geschrieben. Nach dem Wechsel an der Spitze wird zum ersten Mal Marta Hemkemeier vor den St. Ingberter Hausmusikern der Volkshochschule den Taktstock schwingen. Vivaldi, Brahms und Mozart stehen auf dem Programm.

 Marta Hemkemeier (vorne) probte in dieser Woche mit den Musikern des Hausmusikkreises für das Konzert am Sonntag, bei dem sie sich als dessen neue Leiterin vorstellte. Foto: Cornelia Jung

Marta Hemkemeier (vorne) probte in dieser Woche mit den Musikern des Hausmusikkreises für das Konzert am Sonntag, bei dem sie sich als dessen neue Leiterin vorstellte. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Wie ein Donnerschlag kam der Abschied von Helmut Haag als Leiter des Hausmusikkreises der Volkshochschule St. Ingbert im vergangenen Jahr für einige Musikfreunde. Doch Haag hatte mit Marta Hemkemeier einen Trumpf im Ärmel. Im November fragte er die Diplomgeigerin und Musiklehrerin, ob sie nicht seinen Platz einnehmen wolle. Sie musste "gar nicht überlegen" und sagte direkt zu: "Für mich ist das eine große Freude. Es ist was Kompaktes, anders als der Unterricht mit meinen Schülern." Ein Glücksfall für den eingeschworenen Kreis aus Hobbymusikern, von denen einige schon mehr als 40 Jahre gemeinsam musizieren. Helmut Haags Vater gründete 1955 den Hausmusikkreis, den sein Sohn Helmut 1968 übernahm. "Der Hausmusikkreis hat, gemeinsam mit der Kleinen Bühne, einen großen Stellenwert bei der VHS", so deren Leiterin Marika Flierl, "vor allem weil sich die Leute mit Begeisterung etwas widmen, was nicht ihre Arbeit ist. Sie bereichern das kulturelle Leben." Der Vorsitzende des VHS-Beirates, Albrecht Ochs, ist ein Fan der ersten Stunde. Er erlebte die Gründung des Hausmusikkreises mit, der mit seinem Namen an Einrichtungen des 19. Jahrhunderts anknüpft, wo es noch keinen Fernseher gab und sich die Aktivitäten in der Gemeinschaft abspielten. Der Gründer des Kreises, Heinz Haag, war Ochs' Musiklehrer, dem er viel verdankt, weil er ihn an die große Musik heranführte. So wie er und sein Sohn es auch mit den Musikern im Kulturhaus bei den wöchentlichen Proben machten. Um so schmerzhafter wäre eine Vakanz der Dirigentenstelle gewesen. Fragt man die Musiker im Hausmusikkreis vor ihrem ersten Auftritt unter der neuen Leitung an diesem Sonntag, 13. Juli, nach mehreren Proben, wie der Übergang von Helmut Haag auf Marta Hemkemeier gelang, brauchen sie nicht lange überlegen. So viel hätte sich gar nicht geändert, denn die Leidenschaft und die Liebe zur Musik ist Grundvoraussetzung für die Leitung und bei beiden Bestandteil ihres Lebens. Die "neue Frau" sei temperamentvoller, dabei immer gut vorbereitet und hoch konzentriert. Marika Flierl und Albrecht Ochs sind dankbar, dass "es mit Frau Hemkemeier, aber im Sinne von Helmut Haag weitergeht" und dass der etablierte Hausmusikkreis dadurch erhalten werden kann. Manche der Musiker hätten sonst keine andere Möglichkeit der musikalischen Betätigung. Hemkemeier wurde ohne Vorbehalte im "Kreis" aufgenommen. Bei der Probe zum Konzert am Montag lobt sie viel, und wird auch selbst gelobt. Man merke, dass sie Lehrerin ist, so behutsam würde sie auch mal eingefahrene Gleise verlassen.

"Toll" mache sie das und mit viel Geduld. Wichtig sei, dass sie wie Haag Profi sei, die auch mal etwas vorspielen könne. Um es auf den Punkt zu bringen: Die neue Leiterin und ihr Hausmusikkreis sprechen die gleiche Sprache. Das soll am Sonntag im Garten des Kulturhauses zu hören sein.

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Auf einen BlickDer Hausmusikkreis der VHS unter der Leitung von Marta Hemkemeier tritt an diesem Sonntag, 13. Juli, um 17 Uhr im Kulturhaus St. Ingbert in der Annastraße 30 auf. Beim Konzert mit Stücken von Vivaldi, Mozart, Brahms, Juon, Stamitz Gounod und Rodriguez ist der Eintritt frei. con

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