Kinowerkstatt Zwei Filme, die das Herz berühren

Homburg/St. Ingbert · Robert Redford und ein französisches Familien-Drama sind in der Kinowerkstatt St. Ingbert zu sehen.

 Eine Szene aus „Ein Gauner und Gentleman“.

Eine Szene aus „Ein Gauner und Gentleman“.

Foto: DCM/Eric Zachanowich

„Ein Gauner und Gentleman“ (im Original: „The Old Man & The Gun“, USA 2018) von David Lowery mit Robert Redford, Sissy Spacek, Casey Affleck, Tom Waits, Danny Glover und Tika Sumpter erzählt die unglaubliche und wahre Geschichte des 70-jährigen Gentleman Forrest Tucker (Robert Redford): Trotz seines hohen Alters wird er nicht müde, eine Bank nach der nächsten auszurauben. Die Story basiert auf einer zumindest in Teilen wahren Geschichte, die der „New Yorker“ 2003 veröffentlichte. Sie handelt von dem notorischen Ausbruchskünstler Forrest Tucker, der angeblich 18 Mal aus dem Gefängnis türmte und zu Beginn der Achtzigerjahre im Rentenalter zum umtriebigen Bankräuber wurde. Tucker und seine ebenfalls greisen Komplizen wurden damals „Over-the-Hill Gang“ genannt. Der Film läuft in der Kinowerkstatt in St. Ingbert, und zwar am heutigen Freitag, 3. Mai, 20 Uhr, am Samstag, 4. Mai, 20 Uhr, und an diesem Sonntag, 5. Mai, 20 Uhr. Zusammen mit seiner kleinen Gang lässt ihn auch mit über 70 Jahren seine Leidenschaft nicht los, Banken auszurauben. Auf der Flucht vor der Polizei, die wieder einmal hinter ihm her ist, trifft er zufällig die Liebe seines Lebens Jewel (Sissy Spacek), die Tucker am Straßenrand aufsammelt, nachdem ihr Truck liegen geblieben ist. Man kann ja schließlich keine Dame in Not einfach so stehen lassen, selbst wenn man auf der Flucht ist. Die dann folgende Szene bei einem Abendessen, bei dem die beiden sich behutsam flirtend näherkommen, gehört zu den schönsten und zärtlichsten, die man in jüngster Zeit im Kino gesehen hat. Dieser Tucker hat so viel Charme und begeht seine Taten mit einer so gelassenen Selbstgewissheit - kaum zu glauben, dass er ein Verbrecher ist. Das glaubt, bis ganz zum Schluss, übrigens auch die von Sissy Spacek gespielte Jewel nicht.

Auf dem Programm des „Jour fixe des Films in französischer Sprache“ steht am Sonntag, 5. Mai, um 11 Uhr (und ausnahmsweise auch am Sonntag um 18 Uhr) „Der Wein und der Wind“ (Original: „Ce qui nous lie“, Frankreich 2017) Regie: Cédric Klapisch, Buch: Cédric Klapisch, Santiago Amigorena, Musik: Loïc Dury, Christophe Minck, mit Pio Marmaï, Ana Giradot, Francois Civil, Jean-Marc Roulot, Maria Valverde und Yamée Couture. Es ist Spätsommer im Burgund, und die Weinernte steht bevor. Der dreißigjährige Jean (Pio Marmaï) kehrt nach vielen Jahren der Funkstille auf das idyllische Familienweingut zurück. Sein Vater liegt im Sterben, und seine Geschwister Juliette (Ana Girardot) und Jérémie (François Civil), die das Gut in der Zwischenzeit aufrechterhalten haben, können jede Unterstützung gebrauchen. So wie sich jedes Erntejahr nach den Jahreszeiten richtet, erkennen die Geschwister, dass offene Wunden auch über die Jahre hinweg nicht heilen. Gemeinsam müssen sie entscheiden, ob die Familientradition weitergeführt werden soll oder jeder seinen eigenen Weg geht.

 Jean (Pio Marma) und Juliette (Ana Girardot) in „Der Wein und der Wind“.

Jean (Pio Marma) und Juliette (Ana Girardot) in „Der Wein und der Wind“.

Foto: Filmverleih studiocanal

In der Kalle Blomquist-Reihe nach Astrid Lindgren zeigt die Kinowerkstatt im Kinder- und Familienkino am Sonntag, 5. Mai, um 16 Uhr „Kalle und das geheimnisvolle Karussell“. „Liebe und Elend“, antwortet Kalle, als Pontus ihn fragt, was denn mit seiner großen Schwester Britta los sei. Britta hat Liebeskummer, und das bedeutet, dass die beiden nachts ausrücken und sich in ein fremdes Haus schleichen müssen, um eine Fotografie aus der Brieftasche des jungen Barons von Rencken zu holen. Aber nicht nur Kalle und Pontus sind nachts unterwegs. Unglücklicherweise wird die Stadt gerade in diesen Tagen von Silberdieben heimgesucht. Der kleine Dackel Toker macht die beiden auf die Diebe aufmerksam - und setzt damit das Karussell in Gang.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort