Politik zankt über Hallenabriss

St. Ingbert. In der Diskussion um die alte Turnhalle am St. Ingberter Leibniz-Gymnasium ist Musik drin. Während der Kreis und an seiner Spitze Landrat Clemens Lindemann (SPD) ihren Abriss als mehr oder weniger unumgänglich betrachtet, kämpft besonders St. Ingberts Ortsvorsteher Ulli Meyer (CDU) vehement um ihren Erhalt. In den Reihen der St

 Die alte Schulturnhalle des Leibniz-Gymnasiums sorgt für Diskussionen. Foto: Cornelia Jung

Die alte Schulturnhalle des Leibniz-Gymnasiums sorgt für Diskussionen. Foto: Cornelia Jung

St. Ingbert. In der Diskussion um die alte Turnhalle am St. Ingberter Leibniz-Gymnasium ist Musik drin. Während der Kreis und an seiner Spitze Landrat Clemens Lindemann (SPD) ihren Abriss als mehr oder weniger unumgänglich betrachtet, kämpft besonders St. Ingberts Ortsvorsteher Ulli Meyer (CDU) vehement um ihren Erhalt. In den Reihen der St. Ingberter Kommunalpolitik sorgt der Zankapfel Hallenabriss mittlerweile für Meinungsfreude. Einigkeit besteht dabei bei den jüngsten Einlassungen von CDU, SPD und Freien Wählern (FW) immerhin in einem Punkt: Die Protagonisten fordern unisono Sachlichkeit.

Im Detail gehen die Meinungen auseinander. Der neue CDU-Stadtverbandsvorsitzende Pascal Rambaud etwa sagt: "Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, müssen zuerst die Gutachten und die Wirtschaftlichkeitsberechnungen offengelegt und die Alternativen diskutiert werden." Der Christdemokrat greift in einer Pressemitteilung den St. Ingberter Oberbürgermeister und Landrat Clemens Lindemann an: "Der Schnellschuss von OB Wagner, gemeinsam mit dem Landrat den Abriss zu verkünden, ist ein negatives Beispiel dafür, wie vollendete Tatsachen geschaffen werden und eine ergebnisoffene Debatte unterbunden werden sollen." Die CDU fordert ein "kluges Nutzungskonzept" und den Erhalt des Denkmals Turnhalle.

Auf eine zügige Entscheidung drängt der SPD-Ortsverein St. Ingbert mit Sven Meier an der Spitze. Der Vorstand plädiert zumindest für den Erhalt der Fassadengestaltung und der Kubatur der Halle. Für die Zukunftsfähigkeit des Gymnasiums sei ansonsten neben guter Pädagogik eine moderne baulich-funktionale Gestaltung notwendig. Ein Seitenhieb geht zum politischen Gegner: "Warum der Ortsvorsteher von St. Ingbert die Zukunft und den Ruf des Leibniz-Gymnasiums weiterhin gefährdet, in dem er Denkmalschutz, Wirtschaftlichkeit und einen guten Schulalltag der Kinder gegeneinander ausspielt, hierüber lässt sich nur spekulieren."

Der FW-Vorsitzende Christian Haag äußert sich so: "Statt sich mit populistischen Äußerungen zu profilieren und über Landrat und Oberbürgermeister mit Schuhen und Strümpfen herzufallen, sollten sich einige führende Parteipolitiker endlich darauf besinnen, um was es hier wirklich geht." Dies seien die Schüler und Lehrer des Gymnasiums. In Zeiten knapper Kassen sei dem alles andere unterzuordnen, im Zweifel auch der Erhalt altehrwürdiger Gebäude. Wobei der FW-Chef den tatsächlichen Stellenwert der alten Leibniz-Turnhalle grundsätzlich in Frage stellt: "Es handelt sich ja schließlich nicht um Schloss Neuschwanstein, sondern um einen alten baufälligen Zweckbau, der in den letzten 90 Jahren nicht ein einziges Mal auch nur annähernd so im Blickpunkt stand wie aktuell." "Es handelt sich

ja schließlich nicht um Schloss Neuschwanstein."

Christian Haag, FW

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