Meyer: Alte Turnhalle erhalten

St. Ingbert. "Solide städtebauliche Planung statt Basta-Politik" durch Landrat Lindemann und Oberbürgermeister Wagner fordert Ortsvorsteher Ulli Meyer für die weitere Zukunft des Leibniz-Gymnasiums ein. Dabei bekennt sich Ulli Meyer klar zu den historischen Gebäuden am Leibniz-Gymnasium: "Wir dürfen dieses bundesweit beachtete Schulgebäude nicht einfach abreißen

 Weiter für Diskussionen sorgt die Turnhalle am Altbau des Leibniz-Gymnasiums. Foto: Cornelia Jung

Weiter für Diskussionen sorgt die Turnhalle am Altbau des Leibniz-Gymnasiums. Foto: Cornelia Jung

St. Ingbert. "Solide städtebauliche Planung statt Basta-Politik" durch Landrat Lindemann und Oberbürgermeister Wagner fordert Ortsvorsteher Ulli Meyer für die weitere Zukunft des Leibniz-Gymnasiums ein. Dabei bekennt sich Ulli Meyer klar zu den historischen Gebäuden am Leibniz-Gymnasium: "Wir dürfen dieses bundesweit beachtete Schulgebäude nicht einfach abreißen. Wer diese Gebäude wie das frühere St. Ingberter Rathaus abreißt, reißt ein Stück St. Ingbert und Heimat ab." Um dieses Stück St. Ingbert zu retten, hat sich Meyer an die im Land für den Denkmalschutz Verantwortlichen mit der Bitte um Hilfe gewandt: Bildungs- und Kulturminister Ulrich Commerçon, den Leiter des Landesdenkmalamtes Prof. Josef Baulig sowie den Vorsitzenden des Landesdenkmalrates Henning Freese.Kritik übt der Ortsvorsteher auch am Verhalten des Oberbürgermeisters gegenüber dem Landrat. Anstatt die Beschlüsse des Stadtrates und des Ortsrates zum Leibniz-Gymnasium zu vertreten, unterstütze er den bereits seit Anfang des Jahres vom Landrat verfolgten Plan, die Leibniz-Turnhalle abzureißen. Wer die Genehmigung zum Abriss der Leibniz-Turnhalle erteile, stellt sich in eine Reihe mit denjenigen, die den Abriss des Rathauses, der Pfarrgassschule oder anderer historisch wertvoller und schöner Gebäude in St. Ingbert in Auftrag gegeben haben, meint Meyer. Auch damals seien Wirtschaftlichkeitsargumente vorgeschoben worden.

Warum der Landrat von Anbeginn den Abriss der Turnhalle verfolge, hierüber lasse sich nur spekulieren. Das vom Landkreis vorgebrachte Wirtschaftlichkeitsargument lässt der Ortsvorsteher nicht gelten. "Der Landkreis hat sich stets geweigert, eine preiswertere Alternative gegenüber dem Neubau in Form einer Renovierung der Schillerschule auch nur zu überprüfen. Stattdessen hat der Kreis stets auf einen Neubau beharrt." Es sei dem Steuerzahler nicht zu vermitteln, dass 30 Meter neben einem Erweiterungsbau des Leibniz-Gymnasiums eine stillgelegte Grundschule weiterhin auf eine dauerhafte Nutzung wartet. Meyer: "Sparsamkeit sieht anders aus." Zudem könne die Basta-Politik von Landrat und OB den Saarpfalz-Kreis noch teuer kommen. Sie gefährde die finanzielle Förderung des Leibniz als nationales Denkmal. Ein Abriss müsse daher mit dem Bundesbeauftragten für Kultur und Medien abgestimmt werden, um Zuschüsse nicht zu gefährden. Zudem verpflichte die Förderung des Bundes zum Erhalt des gesamten Gebäudes - eine provinzielle Abrissmentalität sei damit nicht vereinbar.

Der Ortsvorsteher ruft dazu auf, schnellstmöglich in eine Diskussion einzutreten, wie man den Erhalt der historischen Bausubstanz mit der bestmöglichen Betreuung und Beschulung unserer Kinder in Einklang bringen könne. "Wir dürfen nicht Wirtschaftlichkeit, Denkmalschutz und das Wohl unserer Kinder gegeneinander ausspielen."

Mit dem Leibniz-Gymnasium befasst sich am kommenden Mittwoch auch der Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss des Stadtrates.

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