Bürger sollen sich nun äußern

Gersheim/Blieskastel. Keine Bürgerproteste und keine Transparente gegen die Errichtung von Windkrafträdern wie kürzlich bei der Stadtratssitzung in Blieskastel gab es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Gersheim, als es wieder einmal um das Thema Windenergie ging (wir berichteten)

 Wie hier im Nordsaarland bei Freisen, könnten sich auch bald in der Biosphäre Bliesgau Windräder drehen. Foto: Schickert

Wie hier im Nordsaarland bei Freisen, könnten sich auch bald in der Biosphäre Bliesgau Windräder drehen. Foto: Schickert

Gersheim/Blieskastel. Keine Bürgerproteste und keine Transparente gegen die Errichtung von Windkrafträdern wie kürzlich bei der Stadtratssitzung in Blieskastel gab es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Gersheim, als es wieder einmal um das Thema Windenergie ging (wir berichteten). Dabei wurde die Teiländerung des Flächennutzungsplanes "Windenergie" einstimmig beschlossen, obwohl hiervon auch Gebiete betroffen sind, die in der Pflegezone des Biosphärenreservats Bliesgau liegen. Wie Bürgermeister Alexander Rubeck erklärte, hatte der Gemeinderat im September 2011 die Aufstellung des Flächennutzungsplanes beschlossen. Ziel sei es, Konzentrationszonen zur Nutzung von Windenergie darzustellen. Der Gemeinderat hatte den vom Planungsbüro BGH Plan ausgearbeiteten Vorentwurf des Standortkonzeptes nach Durchführung der Restriktionsanalyse mit harten und weichen Tabukriterien zur Teiländerung des Flächennutzungsplanes Windenergie beschlossen. Hierbei werden nun folgende mögliche Konzentrationszonen, wobei zwei davon aus zwei Teilflächen bestehen, in die erste Beteiligungsphase eingebracht: Fläche eins liegt südlich von Breitfurt und östlich von Bliesdalheim mit 79 Hektar (61 und 18 Hektar), Fläche zwei südöstlich von Seyweiler mit 38 Hektar, Fläche drei südlich von Medelsheim und westlich Zollsiedlung mit 40 Hektar (34 und sechs Hektar).

"Die Gemeinde geht damit bewusst mit allen - nach derzeitigem Kenntnisstand - grundsätzlich für eine Windenergienutzung geeigneten Flächen in die erste Beteiligungsphase, um im weiteren Verfahren gegebenenfalls eine differenzierte Feinsteuerung der Konzentrationszonen Windenergie vorzunehmen", heißt es in der Verwaltungsvorlage von Bürgermeister Alexander Rubeck. Auf der Grundlage dieses gebilligten Entwurfs hätten nun Bürger sowie Behörden die Möglichkeit, Stellung zu nehmen und Widerspruch einzulegen.

Wie berichtet, hatte der Stadtrat Blieskastel am 8. November seinen Flächennutzungsplan Windenergie auf den Weg gebracht. Bei dieser Sitzung waren auch rund 40 Männer und Frauen aus Böckweiler gekommen und hatten friedlich gegen mögliche Windräder vor ihrer Haustür demonstriert. Denn nach Mehrheitsbeschluss des Stadtrats sollen künftig auf drei Flächen im Raum Böckweiler/Breitfurt Windräder gebaut werden dürfen. Aus Reihen der CDU und der Grünen hatten 20 Ratsmitglieder dafür gestimmt, SPD und Linke waren dagegen, drei Enthaltungen waren zu verzeichnen.

Wie die Blieskasteler SPD-Ratsfraktion gestern mitteilte, hätten Bürger und Umweltschutzverbände die Möglichkeit, noch bis zum 21. Dezember ihre Einwände und Bedenken vorzutragen. Diese Stellungnahmen, die man formlos schriftlich an die Stadt Blieskastel oder die Bürgermeisterin richten müsse, würden dann im weiteren Verfahren im Stadtrat erneut behandelt.

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