Konzert in Oberwürzbach Die Musiker wagen eine abenteuerliche Reise

Oberwürzbach · Unterhaltsames Jahreskonzert des Musikvereins Hochscheid-Reichenbrunn in der Oberwürzbachhalle.

 Das Orchester des Musikvereins Hochscheid-Reichenbrunn mit seinem Dirigenten Rocco Ivan Funaro beim Jahreskonzert in der Oberwürzbachhalle.

Das Orchester des Musikvereins Hochscheid-Reichenbrunn mit seinem Dirigenten Rocco Ivan Funaro beim Jahreskonzert in der Oberwürzbachhalle.

Foto: Jörg Martin

„War es vielleicht ein Abenteuer, diese Stücke zu üben? Lassen wir das vielleicht mal so stehen“, meinte Markus Noll am Sonntagnachmittag in der Oberwürzbachhalle zu den Besuchern des Jahreskonzerts. Der erste Vorsitzende des Musikvereins Hochscheid-Reichenbrunn unternahm gleich zu Beginn der Veranstaltung den Versuch, das Konzertmotto „Abenteuer“ zu erklären.

Leichte Zustimmung aus dem Off des Orchesters signalisierte: So ganz einfach war es nicht, das Programm zu üben. Doch Dirigent Rocco Ivan Funaro hat seine Musiker im Griff. Den Beweis hierzu lieferte der Italiener in den gut zwei Stunden des Programms immer wieder. Doch auch das Deko-Team des Vereins hatte sich wieder mächtig ins Zeug gelegt, um eine entsprechende Atmosphäre zu schaffen. Sand, Kerzen und Muscheln auf den Tischen sowie Fischernetze, Laternen und Weinkisten auf der Bühne luden zum Träumen ein. Immerhin nahmen die Hochscheid-Reichenbrunner die Besucher auf eine Reise von Australien bis zur Karibik und wieder zurück in das Deutschland der 80er mit.

Doch der Reihe nach. Zuerst galt es, die Vertretung des Moderators zu erklären. Sascha Gries, der diese Funktion innehat, fiel aus gesundheitlichen Gründen aus. Er verfolgte das Konzert als Zuschauer, während sein Saxophonisten-Kollege Dennis Fickinger ihn als Conférencier vertrat. Jakob de Haans „Ross May“ (Ouvertüre für Orchester) diente der Eröffnung. Ursprünglich war es eine Auftragsarbeit für ein australisches Schülerorchester. Die schöne Seite des Lebens zeigend, überzeugte das Werk von Beginn an. Für „El Camino Real“ (Alfred Reed) erhaschten die Musiker sogar einen „Super!“-Ausruf aus dem Publikum.

„Das Stück ist für jedes Orchester eine Herausforderung“, meinte Dennis Fickinger in seiner Anmoderation. Kurz danach zog er ein Kopftuch mit Totenkopfmotiv an, um – man ahnt es schon – „Pirates of The Carribean“ („Fluch der Karibik“) anzukündigen. Auch mit „A Klezmer Carnival“ (Philipp Spark), einem volksmusikalischem Stück des Judentums, schien man den Nerv des Publikums getroffen zu haben. Dies zeigt sich nicht nur am XXL-Mitwipp-Faktor, sondern auch an den „Bravo!“-Rufen am Ende. Klanggewaltig gab sich das Orchester, als es „Abschied der Slawin“ zum Besten gab. Dabei handelt es sich um einen der bekanntesten Märsche in Russland aus einer Komposition von Wassili Agabkin. So wurde man in die Zeit von 1912/13 zurückversetzt, als die Balkankriege stattfanden.

„Freuen Sie sich nun auf ein musikalisches Abenteuer aus der Zeit des wilden Westens“, bemerkte Moderator Dennis Fickinger, als es um „A Western Suite“ ging. Er trug eigens dazu einen Cowboy-Hut. Die drei Sätze vermittelten ein Feeling von Westernmusik und Rodeo. Die Fröhlichkeit der Neuen Deutschen Welle brachte man abschließend mit „80er Kult (Tour)“ zurück. Nicht ohne mit dem „Glaubensbekenntnis der Musiker“, nämlich mit „Music“ (John Miles) das Konzertende anzusteuern, welches sich mit den „Frank Sinatra Classics“ offenbarte. Zugaben mussten her. Die Musiker lieferten diese in Form der „Beer Barrel Polka“ („Rosamunde“) und „My Way“ (Frank Sinatra).

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