Im Kampf gegen ÜbergewichtEin Preis für vorbeugende Arbeit

Saarpfalz-Kreis. Das Netzwerk "Saarpfalz mit peb" setzt sich seit 2010 für ausgewogenere Ernährung und mehr Bewegung bei Kindern und Jugendlichen ein. Dabei entwirft die Arbeitsgemeinschaft "Gesundheits-Chancen" Angebote für Zielgruppen, die mit den üblichen Angeboten schwer erreichbar sind

 Ernährungsberaterin Anne Liesenjohann (links) und Eva Schwerdtfeger (hinten rechts), Koordinatorin des Netzwerks, mit den Teilnehmerinnen eines Sprachkurses. Foto: Saarpfalz-Kreis

Ernährungsberaterin Anne Liesenjohann (links) und Eva Schwerdtfeger (hinten rechts), Koordinatorin des Netzwerks, mit den Teilnehmerinnen eines Sprachkurses. Foto: Saarpfalz-Kreis

Saarpfalz-Kreis. Das Netzwerk "Saarpfalz mit peb" setzt sich seit 2010 für ausgewogenere Ernährung und mehr Bewegung bei Kindern und Jugendlichen ein. Dabei entwirft die Arbeitsgemeinschaft "Gesundheits-Chancen" Angebote für Zielgruppen, die mit den üblichen Angeboten schwer erreichbar sind. Ein Beispiel sind die Ernährungsmodule, die in die Sprachkurse für Migrantinnen beim Internationalen Bund integriert werden.

Bei diesem Projekt werde dabei nicht versucht, den Migrantinnen deutsche Vorstellungen überzustülpen, vielmehr gehe es darum, ihrem kulturellen Hintergrund gerecht zu werden, erläuterte die Kreisverwaltung weiter.

Auch weniger gute Sprachkenntnisse seien kein Hindernis. Das Angebot werde von den Teilnehmerinnen sehr gut verstanden und angenommen. Mit Hilfe leicht verständlicher Grafiken, durch Infomaterial, Ratespiele - etwa wie viele Zuckerwürfel den unterschiedlichen Getränken zuzuordnen sind - würden grundlegende Kompetenzen für eine gesundheitsförderliche Ernährung vermittelt.

Die Teilnehmerinnen erfahren Wissenswertes über Lebensmittelgruppen und wie häufig diese täglich verzehrt werden sollten, ebenso wie viel Nährwert in Getränken oder Snacks steckt. Wichtig ist auch der gegenseitige Austausch von Ernährungsgewohnheiten unter den Kulturen. Neben der Ernährung spielt auch das Thema Bewegung eine wesentliche Rolle. So wird auf den Einfluss des Medienkonsums als Faktor für die Übergewichtsentwicklung hingewiesen sowie die Bewegung im Alltag und im Verein empfohlen.

Um die Migrantinnen in Zukunft noch besser zu erreichen, will das Netzwerk die Ernährungskurse regelmäßig in die Sprachkurse des Internationalen Bundes integrieren. Durch die 15 Kurse, die der Internationale Bund pro Jahr anbietet, könnten rund 150 Frauen erreicht werden. red

Ansprechpartnerin für die Kurse und Koordinatorin des Netzwerks "Saarpfalz mit peb" ist Eva Schwerdtfeger vom Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises, Am Forum 1, 66424 Homburg, zu erreichen unter Telefon (0 68 41) 1 04 83 91 oder per E-Mail: kug@saarpfalz-kreis.de.

Saarpfalz-Kreis. Für ihr gemeinsames Programm "Ernährungs- und Bewegungsangebote für Migrantinnen" wurden kürzlich das Adipositas-Netzwerk Saar und das Netzwerk "Saarpfalz mit peb - ein Landkreis macht sich fit" in Mainz mit dem Förderpreis des Adipositas-Netzwerks Rheinland-Pfalz und der Landeszentrale für Gesundheitsförderung ausgezeichnet (wir berichteten kurz). Bei der Preisverleihung wurde hervorgehoben, dass das Programm beispielhaft Wege aufzeige, wie schwierig zu erreichende Bevölkerungsgruppen angesprochen und für die Gesundheitsgefahren durch Übergewicht sensibilisiert werden können. Dabei wurde die ehrenamtliche geleistete Arbeit besonders gewürdigt. Die Idee zu den Ernährungskursen, die im Rahmen von Sprachkursen beim Internationalen Bund stattfinden, kam aus der AG Gesundheitschancen des Saarpfalz-Netzwerks, die Idee zu den Fahrradkursen wurden in der AG Bewegung geboren und mit Hilfe von Kooperationspartnern durchgeführt. Mit beiden Angeboten werde nicht nur das Wissen gefördert, sondern auch das Selbstvertrauen gestärkt und die kulturellen Hintergründe der Teilnehmerinnen berücksichtigt.

 Ausgezeichnet: Dr. Angelika Thönnes, Eva Schwerdtfeger und Anne Lisenjohann erhielten in Mainz eine Auszeichnung. Foto: privat/Kreis

Ausgezeichnet: Dr. Angelika Thönnes, Eva Schwerdtfeger und Anne Lisenjohann erhielten in Mainz eine Auszeichnung. Foto: privat/Kreis

In Vertretung für die Netzwerke nahmen Dr. Angelika Thönnes, Vorsitzende des Adipositas-Netzwerks Saar, Eva Schwerdtfeger, Koordinatorin des Netzwerks "Saarpfalz mit peb" ein Landkreis macht sich fit" und Anne Liesenjohann, die in den Netzwerken als ehrenamtliche Ernährungsberaterin tätig ist, den Preis entgegen. Sie freuten sich, dass das Preisgeld von 4000 Euro die Weiterführung ihrer Arbeit ermöglicht, denn ab 2013 sollen die Ernährungsmodule auf 15 Kurse des Internationalen Bundes ausgeweitet werden. red

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