Premiere im Weihnachts-Ambiente

Niederwürzbach. Erst stand eine Frau applaudierend auf, dann auch ein Mann und dann stand die ganze Kirche. Die Musiker des Musikvereins Niederwürzbach bekamen nun, was sie sich in den knapp 70 Minuten zuvor verdient hatten: Stehende Ovationen nach einem nahezu perfekten Weihnachtskonzert, das einige Überraschungen parat hielt

 Ein Weihnachtskonzert mit Überraschungen präsentierte der Musikverein Niederwürzbach. Foto: obe

Ein Weihnachtskonzert mit Überraschungen präsentierte der Musikverein Niederwürzbach. Foto: obe

Niederwürzbach. Erst stand eine Frau applaudierend auf, dann auch ein Mann und dann stand die ganze Kirche. Die Musiker des Musikvereins Niederwürzbach bekamen nun, was sie sich in den knapp 70 Minuten zuvor verdient hatten: Stehende Ovationen nach einem nahezu perfekten Weihnachtskonzert, das einige Überraschungen parat hielt.

Bläser- und Klarinetten-Klänge

Mit dem Auftritt des Bläserensembles war genauso wenig zu rechnen wie mit dem Klarinetten-Trio, das Lea Krebs, Christina Lang und Hans-Jürgen Geiger, der das Konzert auch als Moderator begleitete, bildeten. Mit "Tochter Zion", "Fröhliche Weihnacht überall" (Bläserensemble) und "Stille Nacht" (Klarinetten-Trio) packten sie auch noch beliebte Klassiker aus. Was nur wenige wussten: Die mehr als 100 Besucher wurde Zeugen einer Weltpremiere: Erstmals präsentierte sich das Anfängerorchester einem Publikum. Erst im Laufe dieses Jahres nahmen die Kinder überhaupt zum ersten Mal ein Instrument in die Hand und erst seit vier Monaten spielen sie gemeinsam im Orchester. Das kündigte Hans-Jürgen Geiger auch genauso an und selbst der Gelegenheits-Konzertbesucher weiß, was das in der Regel bedeutet: Dass vorne in der Kirche nervöse Kinder spielen, die ihren Instrumenten aus Angst vor Fehlern nur schüchterne Töne entlocken. In diesem Fall hat es Dirigent Nikolaus Burgard jedoch geschafft, den Kindern einen selbstbewussten Umgang mit ihren Instrumenten zu vermitteln. Doch er selbst wollte die Verantwortung für diese außergewöhnliche Leistung nicht übernehmen. "Das Interesse bei den Kindern ist da", sagte Burgard.

Musikalisch blieb es nicht streng weihnachtlich. Einige Lieder, die derzeit im Radio rauf- und runtergespielt werden, blieben den Konzertbesuchern damit erspart. Vom Anfängerorchester gab es stattdessen das "Drei-Länder-Medley" oder die "Brunnenvariation". Das Schülerorchester blieb mit "Whirlwind" und Phil Collins' "You'll be in my heart" auf dieser Schiene. Das Große Orchester legte an Dynamik und Lautstärke nochmals zu und bot den Besuchern ein Medley unter anderem aus "Der König der Löwen" mit Elton Johns "Can you feel the love tonight". Dann griff Nikolaus Burgard zum Mikrofon und wandte sich dem Publikum zu: "Jetzt haben Sie uns eine Stunde lang zugehört, nun müssen Sie auch etwas tun." Zu schwer machte es Burgard den Besuchern aber nicht. Und den Gefallen, zu der Musik seines Orchesters "O, Du Fröhliche" zu singen, taten sie ihm gerne.

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