Die Brudermannsklause ist fertig

Blieskastel · Ein Jahr lang haben Oberstufenschüler aus Homburg sich innerhalb eines Seminarfachs um die Renovierung der Brudermannsklause in Blieskastel gekümmert. Jetzt haben die fleißigen Jugendlichen ihr Ergebnis der Allgemeinheit präsentiert.

 Die von Homburger Schülerinnen und Schülern renovierte Brudermannsklause in den Blieskasteler Klosteranlagen auf dem Han erstrahlt jetzt in neuem Glanz. Foto: Fredi Brabänder

Die von Homburger Schülerinnen und Schülern renovierte Brudermannsklause in den Blieskasteler Klosteranlagen auf dem Han erstrahlt jetzt in neuem Glanz. Foto: Fredi Brabänder

Foto: Fredi Brabänder

Es war schon etwas ganz Besonderes, was sich die Oberstufenschüler des Homburger Saarpfalz-Gymnasiums im Seminarfach "gestaltende Umwelt" vorgenommen hatten. Zusammen mit dem Blieskasteler Architekten Claudius Bäuerle haben sie sich an die Renovierung der baufällig gewordenen Brudermannsklause im Blieskasteler Klostergarten gemacht. Nach rund einjähriger Arbeit konnten die Schülerinnen und Schüler nun ihr Werk vorstellen. Sie beschäftigten sich intensiv mit ihrer Umwelt, und es ging nicht nur um deren Erkundung und Wahrnehmung. Auch die aktive Gestaltung der heimatlichen Umgebung war Lernstoff der Klasse, und da kam bei der Zusammenarbeit mit dem Blieskasteler Architekten im Seminarfach Architektur eine leuchtende Idee: Wir renovieren die Brudermannsklause im Blieskasteler Klostergarten, von der Architekt Bäuerle berichtet hatte.

Die Brudermannsklause in den Klosteranlagen stellt die Sage um das Vesperbild des Blieskasteler Wallfahrtsklosters dar. Mit großem Eifer machten sich die Schüler im Frühjahr unter Anleitung ihrer Klassenlehrerin Simone Luckas ans Werk, beseitigten Efeu und dicke Baumstämme, die ins Mauerwerk eingedrungen waren und das alte, morsche Gebälk. Bei der neuen Dacheindeckung wurden sie von Zimmermann Peter Quint aus Heusweiler unterstützt.

Zuvor erfuhren die Gymnasiasten, welche Berufsfelder und Behörden mit einem solchen Bauprojekt verbunden sind, mussten aber auch erfahren, welche Probleme dabei auftreten können und wie diese zu bewältigen sind. Architekt Bäuerle hatte die Klasse mehrfach besucht und die Jugendlichen im Rahmen der Projektvorbereitungen in die Grundlagen der Architektur eingeführt. Hilfestellung kam zusätzlich vom Blieskasteler Kreuzkapellenverein, der sich um Sponsoren für die Maßnahme kümmerte. An der Brudermannsklause fanden die Schülerinnen und Schüler fünf Statuen, die den Einsiedler in seiner Hütte und mehrere Pfeilschützen darstellen. In einem Eichenstamm fand sich das Vesperbild, das Maria als Mutter Dolorosa (Schmerzensmutter) mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus darstellt.

Das Gebäude mit den Statuen wurden bei den Arbeiten gründlich gereinigt, die Steintreppe zur Klause erneuert, der Steingarten neu gestaltet. Höhepunkte der Sanierungsmaßnahmen waren schließlich das neue Gebälk und die Dacheindeckung mit einem Schieferdach. "Ich bin mächtig stolz auf euch", lobte Schulleiter Jürgen Mathieu die Klasse.

Auch ihrer Klassenlehrerin Susanne Luckas zollte er Dank, denn "immer, wenn die Klasse bei ihrer Aufgabe einen Durchhänger hatte, hat sie es fertig gebracht, sie neu zu motivieren", so Mathieu.

Zum Thema:

Auf einen BlickIm Rahmen einer kleinen Feier in der Pilgerrast am Kloster präsentierte die Klasse nochmals ihr Projekt und zeigte Fotos vom Ablauf der Arbeiten. Viel Lob kam von Dezernent Dr. Gerhard Mörsch vom Saarpfalz-Kreis, Landrat Clemens Lindemann, Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener und Pater Piotr vom Wallfahrtskloster. Der als Blieskasteler Nachtwächter tätige Stadtführer Siegfried Heß hatte für diesen Abend zusammen mit seiner Frau Traudel die Brudermannsklause mit kleinen Laternen auf die gleiche Art beleuchtet, genauso, wie er sie während seiner Führungen zeigt. fb

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort