So unnötig wie ein Kropf

Homburg · Nach vier Siegen ist die Erfolgsserie des FC Homburg gerissen. Bei der TuS Koblenz verlor der Fußball-Regionalligist, bei dem es Unruhe durch Ermittlungen wegen des Verdachts auf Sozialabgabenbetrug und Steuerhinterziehung gibt, mit 1:2.

 Homburgs Emil Noll (rechts) setzt sich gegen den Koblenzer Daniel Bartsch durch. Noll erzielte beim 1:2 gegen seinen Ex-Club den FCH-Treffer – und sah nach der Partie die Rote Karte. Foto: René Weiss

Homburgs Emil Noll (rechts) setzt sich gegen den Koblenzer Daniel Bartsch durch. Noll erzielte beim 1:2 gegen seinen Ex-Club den FCH-Treffer – und sah nach der Partie die Rote Karte. Foto: René Weiss

Foto: René Weiss

Schwarzer Samstag für den FC Homburg. Mit 1:2 (1:2) hat der Fußball-Regionalligist bei der TuS Koblenz verloren - es war die erste Niederlage nach vier Siegen. Am Morgen vor dem Spiel war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Sozialabgabenbetrug und Steuerhinterziehung in den Jahren 2007 bis 2010 ermittelt. Dabei wurden die Geschäftsstelle des FC Homburg sowie die Büroräume von Vorstandschef Herbert Eder durchsucht (die SZ berichtete).

Vor 1614 Zuschauern konnte Homburg nicht an die Leistungen der vergangenen Spiele anknüpfen. "In den ersten 45 Minuten war es eine schwache Leistung von uns", sagt Trainer Christian Titz, der nicht glaubt, dass die Vorkommnisse rund um den FCH Auswirkungen auf die Leistung der Mannschaft hatten. Vor allem die in den Vorwochen sichere Defensive zeigte in Halbzeit eins Schwächen. Auf der rechten Abwehrseite ersetzte Martin Kramer den diesmal im Mittelfeld spielenden Christian Beisel. Mario Klinger stürmte für den gelbgesperrten Alban Ramaj.

In der 23. Minute wehrte FCH-Torwart Edin Sancaktar den Ball nach oben ab - er landete genau bei Jerome Assauer, der zum 1:0 für Koblenz einköpfte. Zwei Minuten später wiederum ein Fehler in der Homburger Abwehr: Anel Dzaka traf zum 2:0 für die Gastgeber. "Das Schlimme ist, dass trotz unserer schwachen Leistung eigentlich nichts passiert wäre, weil der Gegner gar keine Torchancen hatte. Wenn wir die Böcke nicht schießen, gewinnen wir das Spiel", ärgert sich Titz über die Gegentreffer.

Hoffnung keimte auf, nachdem der Ex-Koblenzer Emil Noll in der 45. Minute den unerwarteten Anschlusstreffer für Homburg erzielte - nach dem Schlusspfiff sah er wegen einer Tatlichkeit die Rote Karte. "Nach dem 1:2 waren wir im Spiel. Es war zwar immer noch keine berauschende Partie, aber wir hatten genügend Einschussmöglichkeiten", sagt Titz enttäuscht, weil seine Mannschaft trotz einer Steigerung in Halbzeit zwei am Ende mit leeren Händen dastand. In der 59. Minute hielt der Koblenzer Torwart Fabrice Vollborn einen von FCH-Kapitän André Kilian getretenen Elfmeter. Vollborn hatte zuvor Dennis Gerlinger im Strafraum gefoult. "Schade, dass der Torwart nicht die Rote Karte bekam. Er war letzter Mann", sagt Titz - und fügt nach dem ersten Rückrundenspiel hinzu: "Wir hatten uns vorgenommen, die Rückrunde besser zu starten als die Vorrunde. Letztendlich war es aber wieder dasselbe. Damals haben wir in Pfullendorf gepatzt, diesmal in Koblenz. Die Niederlage war so unnötig wie ein Kropf, aber sie wirft uns nicht um." Am ersten Spieltag hatte es beim SC Pfullendorf ein 0:1 gegeben.

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