Der Kampf um Köpfe

Bei allem Katzenjammer – St. Ingbert steht doch immer noch auf der finanziellen Sonnenseite im Landesvergleich.

Während andere Kommunen gegen den Zensus und daraus resultierende finanzielle Verluste für die sowieso leeren öffentlichen Kassen wettern, bleibt das Rathaus der Mittelstadt ganz unaufgeregt. Die Korrektur der Einwohnerzahl auf 36 645 nimmt die Verwaltung hin. Eine juristische Auseinandersetzung mit dem statistischen Landesamt würde zu viel Geld kosten und Ressourcen binden, begründet Verwaltungschef Hans Wagner die etwas überraschende Haltung, klaglos auf Geld zu verzichten. Tatsächlich liegen die jüngsten Zahlen im Trend dessen, was in St. Ingbert seit Jahren zu beobachten ist. Die Stadt verliert seit 1995 fast durchgängig ein paar Hundert Menschen pro Jahr. Wagners Amtsvorgänger Georg Jung hatte darin schon ein ernstes Problem gesehen. Aber auch Neubürgeragentur oder Begrüßungsgeld für Babys haben keinen schnellen Effekt gezeigt. An dem Gedanken, die Attraktivität für Zuzügler zu steigern, führt gleichwohl kein Weg vorbei. Ideen gibt es: Etwa Seniorenwohnen auf dem Areal des Alten Hallenbades oder ein Studentenwohnheim in der Stadt. Und da St. Ingbert noch immer ohne Kassenkredite auskommt, sollte es auch das Geld in die Hand nehmen, die richtigen Impulse zu setzen im Kampf um die Köpfe.

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